"Lettland erlebt momentan ein nachhaltiges Wachstum statt einer Blase wie 2007", meinte Wirtschaftsminister Arvils Ašeradens beim AHK Member`s Meeting im Grand Palace Hotel am 8. Februar.
Ein Problem sei aber nach wie vor der Arbeitsmarkt und die Produktivität.
Aktuell beklagen 60% der lettischen Unternehmer Fachkräftemangel, die Abwanderung ist ein bleibendes Problem. Lettland verlor ein Viertel seiner Arbeitskräfte seit der Unabhängigkeit durch Migration. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote trotz positiver Entwicklung noch immer höher als bei den baltischen Nachbarn oder im EU-Schnitt.
Wirtschaftsminister Arvils Ašeradens hat die Arbeitsmarktpolitik zur Chefsache gemacht und zu einem Schwerpunkt der Regierungspolitik. Um die Situation zu verbessern, möchte er die Gehälter erhöhen und die Aus- und Weiterbildung fördern.
Die deutsche, im Vergleich zur lettischen praxisbezogenere, Lehre bezeichnete er dabei als „ideales Modell“. Die Auswanderung werde laut Berechnungen seines Ministeriums gestoppt, wenn das Durchschnittseinkommen in Lettland das Mindesteinkommen in den Hauptzielländern der Auswanderer übertrifft und die Mehrheit der lettischen Arbeitnehmer über 1000 Euro monatlich verdienen (derzeit jeder nur jeder Vierte).Außerdem kündigte der Wirtschaftsminister ein erleichtertes Verfahren der Einwanderung für Fachkräfte aus nicht-EU-Staaten an.
Ašeradens erklärte 5% jährliches Wirtschaftswachstum als realistische Zielvorgabe für Lettland schon ab diesem Jahr.