Der jüngste Digital Economy and Society Index (DESI) der Europäischen Kommission zeigt, dass Estland den ersten Platz in der EU einnimmt, wenn es um digitale öffentliche Dienstleistungen geht, und in der Gesamtwertung, die aus insgesamt vier Punkten pro Land besteht, den siebten Platz unter den Mitgliedsstaaten belegt.
"Estland hat auf seinem digitalen Entwicklungspfad viel erreicht, was durch unseren ersten Platz in der Rangliste deutlich wird. Gleichzeitig haben wir noch viel Raum für Verbesserungen, um eine noch höhere Qualität der digitalen Staatserfahrung zu bieten, die sowohl benutzerfreundlich als auch sicher sein sollte", sagte der estnische Minister für Unternehmertum und IT, Andres Sutt.
"Der kürzlich verabschiedete neue Entwicklungsplan für die digitale Gesellschaft bis 2030 legt die Ziele und den Aktionsplan fest, um sicherzustellen, dass die Menschen die bestmögliche Erfahrung mit dem digitalen Staat machen, insbesondere in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit, durch proaktive, auf Lebensereignissen basierende Dienste und künstliche Intelligenz", so der Minister.
Die größte Herausforderung für Estland ist laut dem Index die Konnektivität. "Qualitativ hochwertige Kommunikationsverbindungen sind die Grundlage für eine gut funktionierende digitale Gesellschaft, ein Bereich, in dem wir laut DESI noch einiges an Entwicklungspotenzial haben", sagte Sutt.
Der Minister fügte hinzu, dass diese Situation durch die Investition von fast 70 Millionen Euro in den Aufbau schneller Internetverbindungen in den nächsten Jahren sowie die Einführung der 5G-Technologie verbessert werden soll, deren Voraussetzung die Verabschiedung von Änderungen des Gesetzes über elektronische Kommunikation ist, die derzeit im Parlament behandelt werden.
In Bezug auf die Integration digitaler Technologien in die Unternehmenstätigkeit belegte Estland den neunten Platz und verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 Plätze. Sutt verweist auf die wichtige Rolle Enterprise Estonias bei dieser Entwicklung: „Neben verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen bietet Enterprise Estonia auch Beratungsdienste für Unternehmer sowie praktische Schulungen und Workshops zur Digitalisierung von Dienstleistungen und Arbeitsprozessen an."
Der DESI gibt einen Überblick über die Fortschritte der EU-Mitgliedstaaten bei der Entwicklung der digitalen Wirtschaft, des Staates und der Gesellschaft. Die ersten drei Plätze des DESI-Rankings wurden in diesem Jahr von Dänemark, Finnland und Schweden eingenommen.