In Estland will die Zentralbank angesichts des hohen Aufwands für Kleingeld den Verzicht auf Ein- und Zwei-Cent Münzen diskutieren. "Eesti Pank gibt durchschnittlich zwei LKW-Ladungen pro Jahr mit Ein- und Zwei-Cent-Münzen aus, die der Einzelhandel als Wechselgeld ausgibt und die dann sehr wenig genutzt werden. Die Zentralbank ist der Meinung, dass es sich lohnt zu diskutieren, ob nicht weniger der sehr selten verwendeten Münzen in Umlauf sein könnten", wurde Vize-Zentralbankchef Madis Müller in einer Mitteilung zitiert.
Statt der kleinsten Euro-Cent-Geldstücke könnten die Preise für Waren und Dienstleistungen künftig auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet werden. Nach Angaben der Zentralbank haben Meinungsumfragen gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Estland die Einführung der Rundungsregel befürworten würde.
Auch in anderen Eurozonen-Ländern werden Vorschläge zur Abschaffung des Kleingelds seit längerem diskutiert. Kritiker bemängeln besonders die hohen Herstellungskosten im Vergleich zum Materialwert sowie die Unhandlichkeit der winzigen Geldstücke. In Finnland, den Niederlande, Belgien, Irland und seit diesem Jahr auch Italien sind bereits Rundungsregeln in Kraft.