In Litauen hat das Finanzministerium einen Konjunkturplan für die kommenden anderthalb Jahre vorgelegt.
„Wir planen insgesamt 6,3 Milliarden Euro zu investieren", erklärte Finanzminister Vilius Šapoka in Mai auf einer Pressekonferenz in Vilnius. „Das sind 1,8 Millionen Euro zusätzlich zu den zuvor geplanten Investitionen von 4,5 Milliarden Euro." Die zusätzlichen Mittel sollen ab Juli der Wirtschaft des baltischen EU- und Euro-Landes zu Gute kommen, sie stammten sowohl aus dem Staatshaushalt als auch aus EU-Mitteln. Jeder investierte Euro soll laut Angaben eine Rendite von fast zwei Euro bringen.
Der Plan des Finanzministeriums mit dem Titel "Die DNA der zukünftigen Wirtschaft" sieht fünf Schwerpunkte vor: Humankapital, digitale Wirtschaft und Wirtschaft, Innovation und Forschung, wirtschaftliche Infrastruktur sowie Klimawandel und Energie. „Es ist wichtig, Lösungen für unser Land zu finden, um voranschreiten. Um uns zu erholen und andere Länder zu übertreffen“, sagte Šapoka. „Wir haben die Möglichkeit, die DNA der litauischen Wirtschaft zu verändern.”
Auch Regierungschef Saulius Skvernelis erwartet, dass die Investitionen der litauischen Wirtschaft neue Impulse geben werden. „Der anderthalbjährige Plan, der unsere kurzfristigen Maßnahmen ergänzt, soll uns helfen, das in dieser Krise entstandene Potenzial wiederzugewinnen und zu realisieren", sagte er. Der Plan ziele hauptsächlich auf die Entwicklung von Technologien mit hoher Wertschöpfung und die Steigerung des menschlichen Potenzials. „Das Potenzial ist deutlich sichtbar und die Chancen sind groß“.
Kritiker halten nach einem Bericht der Nachrichtenagentur BNS dagegen, dass die Umsetzung des Plans durch die anstehenden Parlamentswahlen im Herbst behindert werden könnte. Auch wirke er inhaltlich wie eine PR-Kampagne der Regierungskoalition, da viele der Maßnahmen bereits zuvor hätten leicht umgesetzt werden können.