Estland will das erste Land der Welt mit einem vollständig digitalen Echtzeit-Überwachungssystem für die Abfallwirtschaft sein. Darüber hinaus soll das neue System die Auswertung des Mülltrennungsverhaltens der Menschen ermöglichen.
Die so gesammelten Daten werden sicherlich dazu beitragen, neue Geschäftsmodelle für die Abfallwirtschaft zu entwerfen und eine bessere Planung der Aktivitäten von Abfallunternehmen zu ermöglichen. Gleichzeitig können Probleme, die in der Abfallwirtschaft auftreten, schneller und einfacher erkannt und behoben werden, immer mit einer hohen Datentransparenz für die Öffentlichkeit.
Nach Angaben des Umweltministeriums wird das digitale Abfallmanagementsystem Estland insbesondere dabei helfen, bis 2025 55 % seiner Siedlungsabfälle zu recyceln. Zum einen werden neue gesetzliche Regelungen für eine klare Aufgabenteilung zwischen nationaler und lokaler Verwaltung definiert, zum anderen werden die Müllfahrzeuge mit GPS-Trackern zur Lokalisierung des Mülls ausgestattet.
Kaupo Heinma, Unterstaatssekretär des Umweltministeriums, sagt dazu: "Wir werden nicht nur das Gesetz mit neuen, strengeren Anforderungen ändern, sondern auch eine Kehrtwende im Umweltmanagement einleiten." Heinma weiter: "Diese Lösungen gibt es einzeln in anderen Ländern. Aber Estland kann diese große Veränderung machen, weil Estland so klein ist. Es würde viel zur Transparenz der Abfallwirtschaft beitragen und zeigen, dass sie kein dunkler Ort ist, an dem niemand weiß, was vor sich geht."
Quelle: ERR