Der lettische Gastronomieverband plant, sich an die Europäische Kommission zu wenden. Grund sei die dramatische Lage in der Gastronomiebranche und unzureichende Unterstützung aus der Politik. Man erhoffe, mittels der Europäischen Kommission die eigene Regierung zur wirksameren Hilfe zu drängen.
Ähnlich wie in vielen anderen Ländern steht das lettische Gastgewerbe in Pandemiezeiten vor großen Herausforderungen. Der lettische Gastronomieverband schlägt nun Alarm. Laut Verbandspräsident, Janis Jenzis, höre man täglich zahlreiche Beschwerden und Hilfegesuche. Zumal unterstütze die Politik die Betreiber nicht ausreichend. Bislang seien nur 9 der 100 Millionen Euro, die die Regierung für die Corona-Hilfe vorgesehen hat, ausgezahlt worden.
Finanzexperten bekräftigen Janis‘ Aussage und weisen darauf hin, dass in anderen EU-Ländern die Hilfen früher bereitgestellt wurden.
Janis habe den Eindruck, die Regierung wolle das hiesige Gastgewerbe schwächen. Ihm komme es zudem vor, als haben das Finanzamt, das Finanzministerium und die Regierung unterschiedliche Ziele. So kündige die Regierung bspw. Steuerstundungen an, die vom Finanzamt als Steuerhinterziehung gewertet werden.
Als positives Beispiel führe Jenzis Deutschland an, dass letztes Jahr beschlossen hatte, den angeschlagenen Unternehmen monatlich 75 % ihres Umsatzes zu zahlen, um Stabilität und Vorhersehbarkeit zu gewährleisten.
Die Europäische Kommission solle dem Verband dabei helfen, die lettische Regierung zum wirksameren Handeln zu drängen. Das Ziel dabei seien ähnliche Hilfsmaßnahmen wie in anderen EU-Ländern, um das Gastgewerbe vor größeren Schäden zu bewahren.
Quelle: LETA