Lettland bekommt ein neues Staatsoberhaupt. Das Parlament in Riga hat Ende Mai den Juristen Egils Levits zum neuen Präsidenten des baltischen EU- und Nato-Landes gewählt.
Der 63 Jahre alte Richter am Europäischen Gerichtshof mit Deutschland-Erfahrung erzielte im ersten Wahlgang auf Anhieb die nötige absolute Mehrheit der 100 Abgeordneten der Volksvertretung Saeima.
Levits setzte sich bei der Wahl gegen zwei Mitbewerber durch und wird im Juli das höchste Staatsamt des baltischen EU- und Nato-Landes im Nordosten Europas antreten. Der Rechtsexperte löst den seit 2016 amtierenden Raimonds Vejonis (52) ab, der auf eine zweite vierjährige Amtszeit verzichtet.
Levits hat lange persönliche Beziehungen zu Deutschland und spricht fließend deutsch. Der Bart- und Brillenträger verbrachte einen Teil seines Lebens in Deutschland, wohin er zu Sowjetzeiten mit seinen Eltern auswanderte, zur Schule ging und studierte.
Später engagierte er sich in der lettischen Freiheitsbewegung und wurde nach der wiedererlangten Unabhängigkeit Lettlands 1991 erster Botschafter seines Heimatlandes in der Bundesrepublik. Nach weiteren diplomatischen Ämtern profilierte sich Levits international als Richter an Europäischen Gerichtshöfen und Schiedsinstanzen der OSZE.