Die EU unterstützt den Bau einer Müllverbrennungsanlage und eines Biomassekraftwerks in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Die vom staatlichen Energieversorger Lietuvos Energija durchgeführten Projekte sollen insgesamt 139 Millionen Euro aus dem EU-Kohäsionsfonds erhalten. Für das Biomassekraftwerk sind 90,8 Millionen Euro vorgesehen, für die Müllverbrennungsanlage 48,5 Millionen Euro.
Nach Angaben der EU-Kommission werden die beiden 2019 fertiggestellten Anlagen die Energieversorgung von Vilnius diversifizieren und zum Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Region beitragen. Die Treibhausgasemissionen aus dem Abfallsektor in Litauen könnten damit um zehn Prozent vermindern.
Bereits jetzt kommt der Strom in Litauen immer häufiger aus erneuerbaren Energieträgern. 2017 ist dem Baltenstaat so viel Ökostrom aus Windenergie produziert worden wie niemals zuvor. Nach Angaben des litauischen Windenergieverbands produzierten die Windparks des Landes im vergangenen Jahr 1,3 Terawattstunden Strom - ein Plus von 20 Prozent gegenüber 2016. Damit erzeugten sie gut ein Drittel des gesamten Stromproduktion.
Hauptgrund für das neue Rekordhoch seien die günstigen Windverhältnisse im vierten Quartal gewesen, teilte der Verband mit. Begünstigt worden sei das Ergebnis auch von der Effizienz der 2016 neu errichteten Anlagen. In Litauen sind derzeit 21 Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von 509 Megawatt in Betrieb.