„Ich habe ein hohes Maß an Vertrauen in ihn. Und ich bin sicher, dass es ihm nicht an Mut mangelt“, sagte Kaljulaid dem estnischen Rundfunk zufolge bei der Ernennung in Tallinn. Die Staatchefin dankte zudem dem bisherigen Zentralbankchef Ardo Hansson, der seine Rolle sehr gut ausgefüllt habe. In einem Interview im estnischen Fernsehen äußerte sich Müller verhalten zu den Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in diesen sieben Jahren, die als Amtszeit festgelegt wurden, andere Zeiten in der estnischen Wirtschaft sehen werden", sagte er. Angesichts des guten Wirtschaftslage sollte das Staatsbudget so geplant werden, dass der Staat nicht mehr ausgeben als er einnimmt. Müller war am 12. Februar vom Aufsichtsrat der Eesti Pank als Nachfolger von Hansson auserkoren worden. Der Finanzexperte setzte sich in geheimer Wahl gegen zwei weitere Kandidaten durch – Robert Kitt, Leiter von Swedbank Estland, und Marten Ross, einen Spitzenbeamten des Finanzministeriums. Müller studierte Finanzwesen an der George Washington Universität und arbeitete vor seiner Tätigkeit bei der Zentralbank bis 2011 bei der Weltbank und der zur Weltbank-Gruppe gehörende Internationalen Finanz-Corporation IFC. Am Tag der Ernennung von Müller feierte die Eesti Pank zugleich ihr 100-jähriges Bestehen. Die Zentralbank nahm am 3. Mai 1919 ihren Betrieb auf. Dazu wurde eine anfängliche Summe von 10 Millionen estnischen Mark wurde im Hauptbuch verbucht. Gegründet wurde die Bank bereits am 24. Februar 1919 von der Provisorischen Regierung Estlands. Ein Jahrhundert später stellte die Bank am 3. Mai ein Buch über ihre Geschichte sowie eine besondere Jubiläumsbriefmarke vor. Erstmals wurde auch eine Wanderausstellung zur Geschichte der Bank gezeigt, die verschiedenen Orten in Estland präsentiert werden wird. Im Juni wird zudem eine weitere Ausstellung mit Geldschmuck aus dem Estnischen Nationalmuseum eröffnet werden. Im Rahmen einer Vortragsreihe werden Ende Mai zudem der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Deutschen Bundesbank, Otmar Issing, und der künftige EZB- Chefvolkswirt Philip R. Lane, eine Rede halten.
Als Prioritäten seiner Regierung nannte Ratas, der seit November 2016 estnischer Ministerpräsident ist und auch der bisherigen Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes vorstand, fünf Punkte: - ein familienfreundliches Estland - eine kohärente Gesellschaft - eine wissensbasierte Wirtschaft - eine effektive Regierungsführung - ein freier und geschützter Staat Ratas stützt sich auf ein umstrittenes Dreierbündnis seiner Zentrumspartei mit der zuwanderungs- und EU- kritischen Protestpartei EKRE und der konservativen Partei Isamaa. Die Regierungsbeteiligung von EKRE - entgegen Ratas' anderslautender Ankündigung vor der Wahl - sorgte für viel Kritik in Estland Die drei Parteien kommen in der Volksvertretung Riigikogu auf eine Mehrheit von 56 der 101 Sitze und übernehmen jeweils fünf Ressorts. Die wirtschaftsliberale Reformpartei, die bei der Wahl am 3. März die meisten Stimmen gewonnen hatte, muss dagegen in die Opposition. Nur einen Tag nach der Ernennung der neuen Regierung wurde ein Ministerposten bereits wieder vakant: Nach Vorwürfen über angebliche häusliche Gewalt legte der Minister für Informationstechnologie und Außenhandel, Marti Kuusik, seinen Posten nieder. Der EKRE-Politiker bestritt dabei die gegen ihn in Medienberichten erhobenen Vorwürfe. <b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup>
„Die Regelung, die den Umweltzielen der Union und unseren Beihilfevorschriften entspricht, wird Litauen den Übergang zu einer CO2-armen und umweltverträglichen Energieversorgung erleichtern“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Ohne den Wettbewerb übermäßig zu verzerren, werde die Förderung Litauen dabei helfen, sein nationales Ziel bis 2025 zu erreichen. In dem Ostseestaat sollen dann 38 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Betreiber von geförderten Anlagen erhalten demnach eine Prämie, die im Rahmen einer Ausschreibung unabhängig von der Größe und der eingesetzten Technologie der Anlage festgelegt wird. Die Prämie darf dabei nicht höher sein als die Differenz zwischen dem Marktpreis für Strom in Litauen (Referenzpreis) und den durchschnittlichen Erzeugungskosten der kostengünstigsten Technologie für erneuerbare Energien in Litauen (Höchstpreis). Der südlichste und größten der drei Baltenstaaten sieht Onshore-Windanlagen als kostengünstigste grüne Technologie an. Referenz- und Höchstpreis werden von der nationalen Regulierungsbehörde für jede Auktion festgelegt. Die Regelung gilt bis zum 1. Juli 2025 oder bis das 38-Prozent-Ziel erreicht ist. Nach Angaben der EU-Kommission habe sie einen Anreizeffekt, da der Marktpreis die Kosten für die Erzeugung erneuerbaren Stroms nicht vollständig deckt und die Beihilfen vor Inbetriebnahme der Anlagen beantragt werden müssen. Die Beihilfen seien angemessen und auf das erforderliche Minimum beschränkt, da sie nur die Differenz zwischen den Erzeugungskosten und dem Marktpreis für Strom decken. Nach den Leitlinien der Kommission für staatliche Umweltschutz- und Energiebeihilfen aus dem Jahr 2014 können die Mitgliedstaaten die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen unter bestimmten Voraussetzungen fördern. Mithilfe der Leitlinien sollen die Mitgliedstaaten die ehrgeizigen energie- und klimapolitischen EU-Ziele zu geringstmöglichen Kosten für die Steuerzahler und ohne übermäßige Verzerrungen des Wettbewerbs im Binnenmarkt erreichen können. Die Richtlinie für erneuerbare Energien enthält für alle Mitgliedstaaten Zielvorgaben für den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis zum Jahr 2030. Für Litauen liegt diese Vorgabe bei 32 Prozent.<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup>
Air Baltic hat im ersten Quartal 2019 über 110 000 Passagiere auf Direktflügen von Tallinn zu zwölf Zielen befördert - rund ein Drittel (32 Prozent) mehr im Vergleich zum Vorjahr. Im März nahm die Airline damit, nach eigenen Angaben, die erste Position am Flughafen von Estlands Hauptstadt ein. Im Jahr 2018 hat die lettische Airline 447.000 estnische Passagiere befördert, was einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit ist Tallinn für die Fluggesellschaft aktuell der größte Markt nach Riga. Auch insgesamt setzte Air Baltic sein Wachstum fort: Erstmals in der Unternehmensgeschichte erzielte die Airline im vergangenen Jahr einen Umsatz von 400 Millionen Euro. Der Gewinn erhöhte sich dabei um mehr als 40 Prozent gegenüber 2017 auf 5,4 Millionen Euro. "Air Baltic spielt eine wichtige Rolle für den Flugverkehr vom und in das Baltikum“, betonte Air Baltic-Chef Martin Gauss. "Unser Ziel ist es, die Marktführerposition im Baltikum weiter auszubauen und zusätzliche Verbindungen zwischen dem Baltikum und dem Rest der Welt zu schaffen.“
Skeleton hatte 2017 sein deutsches Werk zur Herstellung von Ultrakondensatoren eröffnet. Dabei handelt es sich um Leistungsspeicher, die schneller Energie aufnehmen und abgeben können als herkömmliche Batterien. Unter anderem können die Zellen in der Automobilindustrie oder in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen. 6,2 Millionen Euro hatte Skeleton anfangs in Sachsen in die Ultrakondensatoren-Fertigung investiert. Die Geschäfte haben sich seitdem nach Unternehmensangaben gut entwickelt. "Wir sind erfolgreich in den Markt eingetreten", sagte Geschäftsführer und Mitgründer Taavi Madiberk. Die Folgeinvestition soll nun in Forschung und Entwicklung und den Ausbau der Fertigungskapazitäten fließen. Dulig bedankte sich beim estnischen Unternehmen für dessen Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Sachsen. Skeleton leiste damit einen wichtigen Beitrag, die Energiepolitik in Sachsen langfristig weiterentwickeln und zukunftsfähig gestalten zu können, sagte der SPD-Politiker. Auch in Estland will Skeleton wachsen. Am Standort Tallinn soll die Mitarbeiteranzahl demnach von derzeit etwa 50 auf 260 bis 2022 steigen. Eingestellt werden sollen vor allem Ingenieure, sagte Madiberk im estnischen Fernsehen.
In Estland bezahlten die Arbeitgeber im vergangenen Jahr für eine geleistete Stunde durchschnittlich 12,60 Euro, wie aus einer Mitteilung des europäischen Statistikamts Eurostat hervorgeht. In Lettland (9,30 Euro) und Litauen (9,00 Euro) lagen 2018 die Arbeitskosten pro Stunde sogar noch niedriger - die beiden Länder gehören damit zu den günstigsten Standorten in der EU. Der Durchschnitt in der EU-28 lag bei 27,40 Euro, in der Eurozone bei 30,60 Euro. Die höchsten Arbeitskosten wurden Eurostat zufolge in Dänemark mit 43,50 Euro, Luxemburg mit 40,60 Euro und Belgien mit 39,70 Euro verzeichnet. Deutschland lag mit Arbeitskosten pro geleistete Stunde von 34,50 Euro auf dem siebten Rang im europäischen Vergleich. Die Arbeitskosten pro Stunde für die gesamte Wirtschaft stiegen 2018 um 2,7 Prozent und um 2,2 Prozent in der Eurozone. Innerhalb des gemeinsamen Währungsgebiets wurden die größten Anstiege in Lettland (12,9 Prozent) und Litauen (10,4 Prozent) verzeichnet. Außerhalb der Eurozone kommen Tschechien und Rumänien (jeweils 11,2 Prozent) im vergangenen Jahr auf die höchsten Zuwächse.