Diese wurde im Oktober vom internationalen Kreditversicherer Coface vorgestellt. Darin finden sich 29 Unternehmen aus Litauen, 14 Unternehmen aus Estland und sieben Unternehmen aus Lettland. Größtes lettisches Unternehmen ist der Kaliumdünger-Konzern Uralkali Trading auf Rang 4, das bestplatzierte estnische Unternehmen ist der Fährbetreiber Tallink Grupp auf Rang 9. In der ebenfalls vorgestellten Rangliste der 500 größten Unternehmen in Mittel- und Osteuropa finden sich insgesamt 39 Unternehmen aus den baltischen Staaten. Orlen Lietuva auf Rang 18 ist der höchstplatzierte litauische Vertreter, das größte lettische Unternehmen Uralkali Trading liegt auf Rang 79 und die estnische Tallink Grupp auf Rang 214. Die Coface-Ranglisten basieren auf dem Umsatz und anderen wichtigen Unternehmensindikatoren wie etwa dem Nettogewinn und der Anzahl an Mitarbeitern.
Der mittlere Baltenstaat wird von S&P weiterhin mit der Note "A" und von Fitch mit "A-" bewertet. Auch der Ausblick bleibe „stabil", wie die beiden Agenturen jeweils mitteilten. Begründet wurden die Bonitätsnoten unter anderem jeweils von dem moderaten Haushaltsdefizit und der geringeren Staatsverschuldung Lettlands. Die Aussichten für die lettische Wirtschaft bleiben zuversichtlich. Für Estland hat Fitch sein Rating für langfristige Verpflichtungen ebenfalls bestätigt - bei "AA-" mit stabilem Ausblick. Dies spiegelt die solide Fiskalpolitik der Regierung in Tallinn wider, die von starken Wirtschaftsinstitutionen und der Mitgliedschaft in der EU und der Eurozone unterstützt werde.
Im Beisein von Staatspräsident Gintanas Nauseda wurde am 10. Oktober die Produktion im Werk des Dax-Konzerns aus Hannover in Kaunas aufgenommen. Auf einer Fläche von 22 000 Quadratmetern will Continental Elektronikkomponenten für den europäischen Markt fertigen. Dazu wird der deutsche Autoteile-Gigant binnen fünf Jahren 95 Millionen Euro in das Werk in der Freihandelszone von Litauens zweitgrößter Stadt investieren. Continental beschäftigt nach eigenen Angaben gegenwärtig rund 190 Mitarbeiter in Litauen. Bis 2021 soll die Belegschaft bis auf 1000 Mitarbeiter anwachsen. "Es ist ein wahrhaft historischer Moment - das größte Automobilwerk in der Geschichte unseres Landes wird eröffnet", sagte Nauseda in seiner Rede. Die Ansiedlung von Continental bedeute "einen großen Aufschwung für die lokale Wirtschaft und für das allgemeine Wohlergehen" der litauischen Bevölkerung. "Kaunas ist der ideale Standort für die Herstellung von Automobilelektronik, die auf dem neuesten Stand der Technik ist. Mit der Entscheidung, hier Fuß zu fassen, weist Continental, ein großer und etablierter Marktteilnehmer, den Weg für andere Hersteller“, sagte Nauseda. „Es freut mich besonders, dass Litauen nun für andere potenzielle ausländische Investoren auf der Landkarte auftaucht." Produziert werden Tür- und Sitzsteuergeräte, Gateways und Einheiten für die intelligente Fahrzeugverglasung sowie Nah- und Fernbereichs-Radarsensoren für Komfort- und Sicherheitsfunktionen. Zudem sollen auch elektronische Anwendungen im Bereich des hochautomatisierten Fahrens in dem hochmodernen Werk, das die Anforderungen der Industrie 4.0 erfüllt, gefertigt werden. Nach Angaben von Nauseda komme diese Investition in Litauen zu einem kritischen Zeitpunkt für die gesamte Automobilindustrie. Neue Trends wie automatisiertes Fahren, Elektrifizierung und Konnektivität erhöhten die Nachfrage nach Fahrzeugelektronik und zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen.
Kurz nacheinander haben im Herbst der US-Medizintechnikhersteller Hollister und die Schweizer Mikron Gruppe ihre neuen Produktionsstätten offiziell in Betrieb genommen. Damit haben sich erneut zwei internationale bekannte Unternehmen in der Freihandelszone von Kaunas angesiedelt. In beiden Fällen gaben Unternehmensangaben zufolge die guten Standortbedingungen den Ausschlag für die millionenschweren Investitionen. Ein weiterer großer Name steht bereits in den Startlöchern - und wird bald seine neue Fertigungsstätte hochfahren. "Die Entscheidung, unsere neue Produktionsstätte in Litauen anzusiedeln, wurde basierend auf den Ergebnissen einer umfangreichen Suche getroffen. Diese neue Produktionsstätte ist eine bedeutende strategische Initiative im Hinblick auf das kontinuierliche Wachstum unseres Unternehmens und unsere Dienstleistungen für unsere Kunden auf der ganzen Welt", erklärte Hollister-Vorstandschef George Maliekel anlässlich der Eröffnung des Werkes Anfang Oktober. In der neuen Fertigungsanlage des fast 100 Jahres alten Unternehmens aus Libertyville im US-Bundesstaat Illinois werden Medizinprodukte für die Stoma- und Kontinenzversorgung hergestellt. Sie sollen auf dem europäischen Markt und weiteren Märkten vertrieben werden. Bereits im Juni 2019 wurde die Herstellung von Produkten für die Stomaversorgung aufgenommen, im dritten Quartal 2020 sollen Produkte zur Kontinenzversorgung folgen. Litauens Ministerpräsident Saulius Skvernelis würdigte die Ansiedlung von Hollister in Kaunas als "sehr wichtige Errungenschaft" und "große Chance für Litauen". Mit dem Bau der Produktionsstätte wurde im Jahr 2017 begonnen. Hollister investierte dafür rund 50 Millionen Euro, sagte Maliekel der litauischen Wirtschaftszeitung Verslo žinios. Hollister beschäftigt nach eigenen Angaben gegenwärtig rund 140 Mitarbeiter in Litauen. Bis Ende des Jahres 2020 sollen mindestens weitere 350 Mitarbeiter eingestellt werden und bis 2022 die Belegschaft auf mehr als 500 Mitarbeitern anwachsen. "Hollister verfolgt in Litauen eine langfristige Strategie und unser Blick ist weit in die Zukunft gerichtet – auf die nächsten hundert Jahre unseres Unternehmens", sagte Shane Caher, Geschäftsführer von Hollister Litauen. Kurz vor Hollister eröffnete Ende September die Schweizer Mikron Gruppe eine Niederlassung auf seinem 1 300 Quadratmeter großen Firmengelände in Kaunas. Der Werkzeugmaschinenhersteller will von seinem neuen Standort aus hauptsächlich Kunden aus der Automobilindustrie mit Baugruppen für Automatisierungslösungen bedienen. Bestimmt sind die Produkte für den europäischen Markt, langfristig sollen sie Mikron zufolge aber an Kunden des Unternehmens auf der ganzen Welt ausgeliefert werden. "Wir sind arbeiten bereits mit voller Kapazität und suchen neue Teammitglieder", wurde Christoph Schelzke, Geschäftsführer von Mikron Automation in Litauen, in einer Mitteilung der litauischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Invest Lithuania zitiert. Demnach beschäftigt das Unternehmen derzeit 15 Mitarbeiter, die vor allem Anlagen für die Automatisierung von Produktionsschritten in der Automobilindustrie herstellen. Mittelfristig sei der Aufbau von bis zu 50 Arbeitsplätzen geplant. „Mikron ist zweifellos einer der weltweit führenden Anbieter von Automatisierungslösungen. Ich freue mich, dass ein solches Unternehmen das Potenzial Litauens erkannt und beschlossen hat, seine Aktivitäten in unserem Land auszuweiten" sagte der litauische Vizeminister für Wirtschaft und Innovation Elijus Čivilis bei der Eröffnung. " Mikron wird mit seinen Aktivitäten erheblich zum Wachstum und zur zunehmenden Komplexität der lokalen Maschinenbauindustrie beitragen." Mit der Investition von Mikron entwickelt sich Litauen immer stärker zu einem Zulieferstandort der Automobilindustrie im Baltikum. Bereits im vergangenen Herbst eröffnete in Kaunas eine Produktionsstätte des deutsches Zulieferers Hella. Hochautomatisiert werden dort Lichtelektronik-Baugruppen hergestellt, in Kürze soll die Produktion erweitert werden. In unmittelbarer Nähe zu Mikron und Hella wird zudem der deutsche Automobilzulieferer Continental in der zweiten Jahreshälfte eine neues Werk in Betrieb nehmen.
Mit der vom litauischen Startup Trafi entwickelten Anwendung soll der Hauptstadtverkehr grüner werden. Die Berliner können künftig Bus, Bahn, Leihfahrzeuge und andere Sharing-Angebote zentral über „Jelbi“ buchen und bezahlen. Die App umfasst alle Schritte von der Routenplanung über die Buchung bis zur Abrechnung, ohne dass Nutzerkonten bei den einzelnen Anbietern dafür notwendig sind. Insgesamt sind zwölf Partner zum Start des Regelbetriebs dabei. Nutzer können neben dem öffentlichen Nahverkehr auf Nextbike-Leihräder, Elektro-Tretroller von Tier, Emmy-Elektroroller und Leihwagen von Miles Mobility zugreifen. Taxis der Zentrale Taxi Berlin sollen in einigen Wochen hinzukommen. "Mit Jelbi wollen wir die Zukunft der Mobilität in Berlin mitgestalten. Indem wir alle Teile des Mobilitätspuzzles zusammenführen, können wir unseren Benutzern eine attraktive Alternative zur privaten Nutzung von Autos bieten", sagte Jakob Michael Heider, Leiter Jelbi bei BVG. "Die Berliner können jetzt mit einer einzigen App nahtlos ihre Transportbedürfnisse planen, buchen und bezahlen.“ Nach Angaben von Trafi sind über die App rund 13 000 Fahrzeuge verfügbar, somit sei Jelbi die größte MaaS-Lösung weltweit. Mobility as a Service (MaaS) steht für Verbindungen von verschiedenen Mobilitätsdienstleistern. "Berlin ist ein großartiger erster Schritt, um zu zeigen, was Technologie kann", sagte Martynas Gudonavičius, Chef des App-Entwicklers Trafi. Das Unternehmen, das mit einer App bereits die urbane Mobilität in seiner Heimatstadt Vilnius verbessert hat, will noch in weiteren Städten und Ländern an den Start gehen. Bereits während der dreimonatigen Testphase sei die App 25.000 Mal heruntergeladen worden und 15.000 Menschen haben sich als Nutzer registriert, berichtete die Onlineplattform des Technikmagazins t3n unter Berufung auf die BVG. Im Schnitt buchten die registrierten Kunden 2,3 Fahrten pro Woche, wobei Bikesharing die beliebteste Option war. Passend zum offiziellen Regelbetrieb hat die BVG ein <a target="_blank" href="https://www.youtube.com/watch?v=yp2YcKsffZ8">launiges Werbevideo</a> ins Netz gestellt, das auch die anderen buchbaren Transportmöglichkeiten zeigt.
Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten im Gewerbepark Ülemiste City sei nach einem <a target="_blank" href="https://www.freiepresse.de/mittweida-stellt-sich-mit-b-ro-in-estland-vor-artikel10586268">Bericht der Freien Presse</a> bereits unterschrieben. Nun werde an einem Konzept für die Ausgestaltung des Büros gefeilt, in dem die Stadt, Hochschule und Volksbank der sächsische Hochschulstadt auch mit Unternehmen zusammenarbeiten wollen. "Wir können von den Esten lernen", sagte Mittweidas Oberbürgermeister Ralf Schreiber der Freien Presse. Der CDU-Politiker erhofft sich von der Kooperation mit dem nördlichsten Baltenstaat, dass Industriepartnerschaften entstehen. Zugleich sollen in Mittweida bestimmte Verwaltungsbereiche besser digital abgebildet werden. Intensiviert werden sollen die Kontakte auch durch die gegenseitigen Besuche. Für Anfang September hatte sich eine Delegation aus Estland in Mittweida angekündigt. Ein Gegenbesuch sei für Oktober geplant, schreibt das Blatt.