„Auf kaum einen Sektor trifft der deutsche Begriff „klein, aber fein“ so zu wie auf den Startup-Markt in den baltischen Staaten. Mit großem Aufwand arbeiten die drei nordeuropäischen Länder daran, jungen Unternehmen und innovativen Ideen eine perfekte Plattform zu geben und ihr Startup-Ökosystem konsequent zu verbessern“, sagt Florian Schröder, geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Baltischen Handelskammer. „Aber Deutschland hat viel für junge, kreative Unternehmen aus den baltischen Staaten zu bieten – insbesondere aufgrund der starken industriellen Unternehmen. Daher liegt es nahe, die Unternehmen zusammenzubringen und gemeinsame Synergien zu entdecken und zu nutzen.“ Viljar Lubi, stellvertretender Wirtschaftsminister der Republik Estland, unterstrich in seinem Grußwort, wie wichtig die politischen Rahmendbedingungen für ein florierendes Gründertum sind. Estlands Regierung habe seit der Unabhängigkeit konsequent bei der Gesetzgebung auf die Digitalisierung gesetzt und könne sich heute deshalb selbstbewusst „E-Estonia“ nennen. Mirco Dragowski, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Startups, erläuterte anlässlich der Konferenz den deutschen Startup-Markt und informierte, wie internationale Gründer in Deutschland erfolgreich Fuß fassen können. „Alle Seiten können von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren und neue Ideen entwickeln. Deutschland entdeckt die baltischen Staaten gerade erst richtig. Darum ist diese Veranstaltung zum jetzigen Zeitpunkt wichtig“, so Dragowski. Jutta Jakobi, Global Director ICT & Digital Business der Deutsche Messe AG, die in Hannover die weltgrößten Industrie- und IT-Messen „CEBIT“ und „Hannover Messe“ organisiert, ergänzte Informationen zum Markteinstieg in Deutschland. Herty Tammo, Wise Guys, Paulius Vertelka, IT Association Infobalt Lithuania und Jana Pavlenkova, CEO, Prototron Fund teilten ihr Wissen bei den Panels. Die acht deutschen Startups, die an der Konferenz teilnahmen, präsentierten sich in Pitches, um ihre Kooperationsmöglichkeiten vorzustellen. Eine fünfköpfige Jury aus den Panelsprechern, dem estnischen Unternehmen Mooncascade und einer Vertreterin des sTARTUp-Festivals wählte Delgate als das spannenste Startup. Sie gewinnen einen Pass für eine Startup-Konferenz in Singapur. Der 2. Platz - zwei Tickets für die Latitude in Tallinn - ging an Applause, der 3. Platz ging an MotorAi, sie gewinnen zwei Tickets für das sTARTUp Festival in Tartu. Anschließend wurden in lebendiger Atmosphäre B2B Gespräche geführt und die Netzwerke erweitert. Veranstalter der Konferenz in Ülemiste City sind die Deutsch-Baltische Handelskammer (AHK) und der Bundesverband Deutscher Startups, die Markterschließungsreise wurde gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium.
Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte in einer Grundsatzrede zur Lage der EU angeregt, dass alle EU-Staaten den Euro einzuführen. In einigen Ländern stieß der Verstoß auf wenig Begeisterung. Grundsätzlich zeigten die Euro-Finanzminister sich aber offen für eine Ausweitung der Eurozone, mahnten jedoch die Einhaltung der Beitrittsregeln ab. Kritischer aufgenommen wurde dagegen das von Juncker ins Spiel gebrachte Amt eines EU-Finanzministers. Beraten haben die Euro-Finanzminister auch über das milliardenschwere Hilfsprogramm für Griechenland. Dem hoch verschuldeten Land attestierten sie ordentliche Fortschritte bei der Umsetzung der vereinbarten Spar- und Reformmaßnahmen. Die dritte Überprüfung des Programms soll nach Angaben der EU-Kommission bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Einig waren sich die Minister über die Notwendigkeit, die internationalen Steuerregelungen anzupassen, um die Geschäftsmodelle der digitalen Wirtschaft berücksichtigen zu können. Umstritten blieb die Frage, wie dies zu geschehen soll. Die EU-Kommission kündigte an, bis zum Frühjahr einen Gesetzesentwurf ausarbeiten. Estland hat in der zweiten Jahreshälfte 2017 den Vorsitz unter den EU-Staaten inne.
Ziel des ersten Zentrums seiner Art in Nordeuropa ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Akteuren der IT-Industrie, Nichtregierungsorganisationen und Institutionen aus Forschung und Wissenschaft. Damit sollen IT-Lösungen und die digitale Transformationen in Lettland vorangebracht werden. Umgesetzt werden sollen an den Zentrum in der Hauptstadt Riga innovative interdisziplinäre IT-Projekte, deren Schwerpunkte auf Cloud Computing Technologien, dem Internet der Dinge und künstlichen Intelligenzlösungen liegen. Auch soll die IT-Ausbildung popularisiert werden und neue Spezialisten ausgebildet werden.
Bei Investoren steht Kaunas bereits jetzt hoch im Kurs. Mitte 2018 wird etwa der deutsche Lichttechnik-Hersteller Hella in der zentral gelegenen Stadt eine neue Produktionsstätte mit mehreren hundert Mitarbeitern eröffnen. Kaunas ist das verkehrstechnische Herz Litauens. Auch der deutsche Discounter Lidl unterhält dort sein Logistikcenter. Für eine Verlegung des Airport Vilnius sprechen laut Masiulis mehrere Faktoren. Zum einen nimmt das Passagier- und Frachtaufkommen in Litauen kontinuierlich zu. 2016 verzeichnete der Airport Vilnius 4,8 Millionen Passagiere und 53.000 Flüge. 2014 waren es noch 3,8 Millionen Passagiere. „Wenn dies so weitergeht, wird der Flughafen in den kommenden zehn Jahren an seine Kapazitätsgrenzen stoßen“, so der Minister. Vor allem die zu kurze Landebahn schränkt Litauens Expansionspläne ein. Sie reicht nicht aus, um große Flugzeuge für Fernstrecken landen zu lassen. Kaunas dagegen bietet diese Möglichkeit schon heute. Masiulis betont, dass auch andere Möglichkeiten geprüft werden. So sei neben einem Ausbau des bestehenden Flughafens auch ein kompletter Neubau außerhalb von Vilnius denkbar. Wichtig sei, dass Vilnius als touristischer Magnet des Landes nicht angetastet werden dürfe, so der Minister. Dies spricht eher dagegen, den zentralen Airport in das eine Autostunde entfernte Kaunas zu verschieben. Insgesamt betonte der Minister bei dem Treffen der AHK die wachsende Bedeutung Deutschlands für den litauischen Logistikmarkt. Zwar wird das größte Geschäft immer noch mit Russland erwirtschaftet (136,2 Mio. Euro), doch Deutschland lag 2016 mit 134,8 Mio und einem Wachstum von 28% bereits auf Rang zwei und dürfte 2017 die Topposition erobern. Insgesamt habe Litauen sein Logistikgeschäft nach Beginn der Sanktionspolitik rasend schnell auf westliche Märkte ausgerichtet, so Masiulis. Frankreich belegt heute mit 93,8 Mio. Euro (+33,6%) den dritten Platz, gefolgt von Dänemark (76,8 Mio) und Österreich (53,3 Mio. Euro). Der Transportsektor ist im logistisch starken Litauen die drittwichtigste Wirtschaftsbranche. 110.000 Menschen sind unmittelbar bei einem der 7.000 Unternehmen des Transport- und Logistiksektors beschäftigt. Die Branche erwirtschaftet 10,5% des litauischen Bruttoinlandsprodukts.
Nach Angaben des internationalen Kreditversicherers Coface sind 2016 die Unternehmensinsolvenzen um 6 Prozent zurückgegangen. Der Trend soll auch laufenden Jahr anhalten und die Anzahl der Insolvenzen um weitere 3,9 Prozent sinken. Für 2018 erwartet Coface einen Rückgang um 2,3 Prozent. Untersucht wurden für die Studie insgesamt 14 Länder. In den baltischen Staaten zeigt sich dabei ein gemischtes Bild. Während in Estland (-10,9 Prozent) und Lettland (-12,4 Prozent) die Anzahl an Firmenpleiten zurückging, musste Litauen 2016 nach Angaben von Coface 35,2 Prozent mehr Insolvenzen verzeichnen. Grund für den starken Anstieg im größten und südlichsten baltischen Staat sei eine proaktive Prüfung und Bereinigung durch die Steuerbehörde gewesen. Für 2017 und 2018 prognostiziert der Kreditversicherer in allen drei Ländern ein Rückgang der Anzahl der Insolvenzen, die weiterhin über dem Vorkrisenniveau von 2008 liege. <a target="_blank" class="rte_button" href="http://www.coface.de/content/download/156582/2582202/version/1/file/Coface_Focus_Insolvenzen-MOE_09-2017.pdf"> Link zur Studie</a>
„Keine Stadt ist derzeit ein besserer Hotspot für Startups als Berlin“, sagt Florian Schröder, Geschäftsführer der AHK: „Aber Deutschland hat an vielen Orten etwas für junge, kreative Unternehmen aus den baltischen Staaten zu bieten.“ Das gelte insbesondere wegen der starken industriellen Unternehmen in ganz Deutschland. Viele von ihnen haben jahrelang alle Entwicklungen im eigenen Haus absolviert, werden von der Digitalisierung aber nun gezwungen, sich externe, spezialisierte Partner zu suchen. „Davon können Unternehmen aus Estland, Lettland und Litauen besonders profitieren, da die baltischen Staaten in Deutschland einen innovativen, guten Ruf genießen und preisliche Vorteile gegenüber der deutschen Konkurrenz bieten“, so Schröder. Eine gute Möglichkeit des Markteinstiegs ist es, mit deutschen Startup-Unternehmen zu kooperieren. „Wir stellen neun deutsche Betriebe vor, die in unterschiedlichen IT-Feldern tätig sind und nach Partnern in den baltischen Staaten suchen“, sagt Mirco Dragowski, Geschäftsführer des deutschen Startupverbands. Er wird anlässlich der Konferenz den deutschen Startup-Markt vorstellen und darüber informieren, wie internationale Gründer in Deutschland erfolgreich Fuß fassen können. „Beide Seiten können von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren und neue Ideen entwickeln. Deutschland entdeckt die baltischen Staaten gerade erst richtig. Darum ist diese Veranstaltung zum jetzigen Zeitpunkt wichtig.“ Weitere Informationen zum Markteinstieg in Deutschland gibt Jutta Jakobi, Global Director ICT & Digital Business der Deutsche Messe AG, die in Hannover die weltgrößten Industrie- und IT-Messen „CEBIT“ und „Hannover Messe“ organisiert. Zusätzliche Sprecher und Panelteilnehmer kommen von den IT- und Startupverbänden der drei baltischen Staaten. Die Veranstaltung bietet umfassende Gelegenheit zum Netzwerken und gegenseitigen Kennenlernen. Veranstaltungssprache ist Englisch. Die Veranstaltung ist Teil des BMWi-Markterschließungsprogramms für deutsche KMU. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind ab sofort möglich. <link veranstaltungen/event-details/digital-nordics-conference/ _self rte_button--colored>Anmeldung</link>