„Wir verlieren die Zukunft, wenn wir die Industrie nicht auf die Digitalisierung einstellen“ mahnte AHK CEO Florian Schröder, Co-Gastgeber der Konferenz. Er lobte es als klugen Schritt, dass Riga die Industrie dabei unterstützen will. Und schlug vor, bei einer Zusammenarbeit im Bereich Industrie 4.0 auf den jahrhundertelangen Zusammenschluss deutscher und baltischer Städte in der Hanse anknüpfen mit den Worten „lasst uns eine Hanse 4.0 bilden“. Weitere Grußworte sprach Toms Grīnfelds, Vorstandsvorsitzender der MASOC, sowie Raimonds Aleksejenko, stellvertretender Staatssekretär im lettischen Wirtschaftsministerium und Armands Krūze, Leiter der Stadtentwicklung in Riga. Der Vordenker der digitalisierten Produktion Carsten Polenz, Vizepräsident Product & Innovations bei SAP, gab einen Einblick in weit fortgeschrittene Anwendungsbeispiele digital verknüpfter Produktion. Etwa eine Baumaschinenhersteller, bei dem die Kräne schon während der eigenen Fertigung miteinander kommunizieren. Oder den Laufschuhen, die als added value gleich noch einen individuellen Trainingsplan ans Mobiltelefon senden. Er war Geburtshelfer des Begriffs Industrie 4.0 und ist Repräsentant der Deutschen Plattform Industrie 4.0. „Es dauerte lange und brauchte viele Fehler, um dahin zu kommen, wo Deutschland jetzt bei der Industrie 4.0 steht. Ich rate Lettland vom deutschen Beispiel zu lernen, um nicht die gleichen Fehler noch mal auch zu machen“ empfahl Polenz. Statt einen eigenen lettischen Weg zu suchen, mache es mehr Sinn, mit anderen Ländern bei der Umstellung auf die Industrie 4.0 zusammen zu arbeiten. Nötig sei, dass man sich auf internationale Standards einige. Der zweiter Keynote Speaker war mit Arturs Seilis, Director of Operations Development der UPB Holding, ein lokaler Pionier der Industrie 4.0. Seilis bot spannende Einblicke in die geschlossenen digitalisierten Projektzyklen bei der UPB. In Echtzeit lässt sich für alle beteiligten Unternehmen der Baufortschritt verfolgen und auch der jeweilige Materialbedarf. Als Architekturbüro gestartet, produziert die UPB Holding inzwischen auch viele der Baustoffe und Technologien, speziell im Bereich der Energieeffizinez selber. Die eigene Betonfabrik produziert durch die Digitalisierung flexibel für den wirklichen Bedarf. Ein Tochterunternehmen vermarktet die selbst entwickelten IT-Lösungen für Industrie 4.0. Die UPB Holding wurde dieses Jahr mit dem deutsch-lettischen Wirtschaftspreis ausgezeichnet, der unter dem Motto "Digitale Vernetzung – Fit für Industrie 4.0" stand. Etwa 130 Zuschauer aus der Fertigungsindustrie, sowie aus der Elektronik-, IT- und dem Maschinenbau hörten den inspirierenden Reden zu, die einen breiten Bogen spannten von wissenschaftlichen Grundlagen zu hochkomplexen Anwendungsbeispielen. Weitere Redenr waren Jürgen Walter, CEO und Founder von Datatroniq.com, Prof. Dr. Wittpahl, leitender Direktor des Institutes für Innovation and Technologie und Gerard de Bourbon, Chefstratege des Telekommunikationsanbieters Tele2. Die Digitalisierung der Produktion gilt nach Einführung von Dampfmaschine, dem Fließband und Computer als vierte industrielle Revolution. Als nächster großer Fortschritt bedeutet Industrie 4.0 die Verzahnung von Automatisierungs- und Produktionstechnologien. Damit wird die Produktion effizienter, schneller und individualisierter. Nicht zufällig hat sich der deutsche Begriff Industrie 4.0 international durchgesetzt, nachdem er erstmals auf der Hannover-Messe 2011 lanciert wurde. Im Rahmen der Veranstaltung wurden zwei Freiflüge und Tickets zur kommenden HANNOVER MESSE verlost.
Ozols konnte positive Zahlen aus allen Bereichen vermelden, so zeigt die Kurve bei den ausländischen Direktinvestitionen nach oben. Noch besser sieht es im Tourismus aus, den die LIAA seit zwei Jahren ebenfalls betreut. 10,3% mehr Besucher aus Deutschland reisten nach Lettland als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Wichtiger noch: Es kommen attraktivere Zielgruppen als noch vor einigen Jahren. Weniger Junggesellenabschiedsrunden, dafür mehr Kulturtouristen, die auch vor Ort mehr Geld ausgeben. Daher konnten die Einnahmen im Tourismus seit 2010 verdreifacht werden. Die LIAA wirbt auf dem deutschen Markt gezielt um die Zielgruppen der silver generation, also gutsituierte Pensionäre und anspruchsvolle middle agers. Auch bei der Förderung von ausländischen Investoren setzt die LIAA auf Qualität, nicht nur auf Volumina und Anzahl. Als Negativbeispiel nannte Ozols einen ausländischen Zuckerhersteller, der ein einheimisches Unternehmen nur deswegen aufkaufte, um den unliebsamen Konkurrenten stillzulegen. Die LIAA fördert ausländische Investoren beim Markteintritt, wirbt für den Standort Lettland auf den wichtigsten Messen, mit Trade Shows, Travel Trade Exhibition, Pressereisen und eigenen größeren Events wie dem iNOVUSS-Kreativ-Festival. In Riga entsteht ein eigenes Zentrum für die Kreativindustrie. Zudem wird eine dauerhafte Ausstellungsfläche im Transferbereich des Flughafens Riga eingerichtet, EXPO Latvia. Fluggäste können sich dort aufhalten, es als Office nutzen und werden auf Produkte und Errungenschaften aus Lettland hinwgewiesen. Der Bereich wird auch für MICE-Events bereitgestellt. Statt unter einen Slogan, wie zuvor etwa „Best enjoyed slowly“ und „The Land that sings“ stellt die LIAA seit Juni alle Initiativen unter das Nation Branding MAGNETIC LATVIA. Auf Nachfrage erklärte Ozols, dass die LIAA nicht, ähnlich dem Beispiele e-Estonia, die Außendarstellung des Landes auf eine Branche fokussieren möchte. Dennoch gebe es Überlegungen, verriet Ozols, einzelne Bereiche im Ausland besonders herauszuheben. Ozols nannte etwa die Gesundheitsbranche und die klassische Musik als mögliche Claims, in denen Lettland Weltklasse sei. Auf Nachfrage erklärte Ozols, dass die LIAA nicht, ähnlich dem Beispiele e-Estonia, die Außendarstellung des Landes auf eine Branche fokussieren möchte. Dennoch gebe es Überlegungen, verriet Ozols, einzelne Bereiche im Ausland besonders herauszuheben. Ozols nannte etwa die Gesundheitsbranche und die klassische Musik als mögliche Claims, in denen Lettland Weltklasse sei.
Die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite ernannte am Montag Virginijus Sinkevicius, bisher Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Parlaments, Mitglied der Regierungspartei Bund der Bauern und Grünen, zum neuen Wirtschaftsminister. Laut Lina Antanaviciene, Beraterin der Präsidentin, besprach die Präsidentin mit Sinkevicius die Notwendigkeit, die Prioritäten der Wirtschaftspolitik deutlicher herauszustellen. Als solche nannte Grybauskaite Lasertechnologie und Fintech. Sinkevicius, 27, wurde von Pemierminister Saulius Skvernelis für den Posten vorgeschlagen und wird der jüngste Minister seit der Unabhägigkeit.