Der Schlüsselbegriff der Reise war Digitalisierung – die Verschmelzung von Industrie und Informationstechnologie, von Maschine und Mensch in Echtzeit. In intensiven zwei Tagen haben die Geschäftsführer aus dem Baltikum exklusive Werks-Einblicke bekommen, etwa bei <a target="_blank" href="http://www.global.agfahealthcare.com/dach/">Agfa HealthCare</a> in Peißenberg. Das Unternehmen verfügt über eine 100jährige Erfahrung im Gesundheitswesen. Heutzutage konzentriert es sich auf Digitalisierung und Vernetzung im Bereich Medizin. Bei einer Werksführung bei <a target="_blank" href="http://https://www.bmwgroup.com/en.html">BMW</a> erhielten die Teilnehmer spannende Einblicke in die Fahrzeugproduktion auf Champions League-Niveau. BMW produziert im Jahr 2,36 Millionen Fahrzeuge, mit 94,2 Milliarden Euro Umsatz (im Jahr 2016) gehört die BMW Gruppe zu den grössten Wirtschaftsunternehmen Deutschlands. Vertiefende Informationen mit Vorführungen vermittelte den Teilnehmern ein Besuch mit Seminar beim Roboter- und Systemtechnikhersteller <a target="_blank" href="http://www.kuka.co/">KUKA</a> in Augsburg. Das Unternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück, es wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, erkannte aber früh die Möglichkeiten der Digitalisierung und ist heute auf automatisierte Produktionslösungen spezialisiert. Neben Robotern und digitalen Lösungen für die Industrie wird dort auch gerade eine Modellfabrik der Industrie 4.0 mit unterschiedlichen Arbeitsstationen gebaut. In Bayern gehen digitaler Fortschritt und Tradition Hand in Hand. Daher wurde die Reise mit Glühwein und Bratwürsten auf einem der ältesten deutschen Weihnachtsmärkte, dem Christkindlesmarkt auf dem Marienplatz, abgeschlossen.
Die Ausgangslage war attraktiv: Auf Anbieter-Seite sehr wettbewerbsfähige Holzunternehmen aus dem Land der Wälder (über die Hälfte der Fläche Lettlands ist Waldbestand) mit niedrigen Lohnkosten, auf der anderen Seite das nur halb so große, aber deutlich wirtschaftsstärkere NRW (BIP pro Kopf 2015 38.000€ gegenüber LV 12.800€), mit nur halb so viel Nutzwaldbestand, aber großen Holzbedarf (27%). Die holzverarbeitende Industrie ist eine der wichtigsten Branchen Lettlands und steht neben attraktiven Preisen für Nachhaltigkeit, Qualität und gutes Design. Die mitgereisten Unternehmen, alle aus der Region Latgale, Baibiņa, GL Plus SIA, Gravtex SIA, LG Holz SIA und Arbika K SIA produzieren etwa Holzhäuser, Paletten, Möbel, Treppen, Handwerksprodukte, dekorative Gestaltungselemente, Zäune, aber auch industrielle Produkte wie Eisenbahnlager, Fertigbauteile, Holzbretter her. Bei der Kontaktbörse traf jeder lettische Anbieter auf jeweils sechs interessierte Handelspartner aus NRW, darunter Unternehmen wie Fritz Kummer, FreiZeitMöbel FZM, Xerex International Trading, Netzwerk Außenwirtschaft, Fensterwelt Schiffer, Gottschalk Palettenservice, Meisen Holzverarbeitung, Vertriebs Factory®. Es kam in der Folge bereits zu ersten Geschäftsabschlüssen. Im Rahmenprogramm erhielten die lettischen Holzverarbeiter nützliche rechtliche Ratschläge der Poppek Law Firm und wirtschaftliche Tipps zum deutschen Markt von NRW Invest, sowie Anregungen zur Homepage-Gestaltung und zum Marketing. Die Holzindustrie erwirtschaftet knapp 25 Prozent der gesamten lettischen Industrieproduktion und ein Fünftel des Exports. Weitreichende Waldbestände, die strategisch günstige Lage, Nachhaltigkeit und niedrige Lohnkosten sind wichtige Eckpfeiler des Erfolgs. Staatliche und EU-Förderprogramme, die sich besonders für eine nachhaltige Forstwirtschaft einsetzen, sichern die Zukunft der Branche über Jahre hinaus. Auch, da sie in strukturschwachen ländlichen Regionen wichtiger Arbeitgeber ist. Lettland ist nur aus der Vogel-Perspektive grün, es hat den dritthöchsten Anteil von erneuerbaren Energiequellen in der EU (2015 waren es 37,6%, EU-Durchschnitt 16,7%). Die Handelsmission wurde veranstaltet von der Deutsch-Baltischen Handelskammer mit Unterstützung der IHK Düsseldorf. Die Kooperationsbörse fand statt in der IHK Düsseldorf.