Auch die Nachbarländer verzeichneten überdurchschnittliche Zuwachsraten: In Litauen stiegen die Exporte im Zeitraum von Januar bis November um 8,3 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro, in Lettland um 7,4 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro. EU-weit wuchsen die Ausfuhren im Schnitt um 4,2 Prozent. Angesichts ebenfalls steigender Einfuhren von 11,1 Prozent (Estland), 10,3 Prozent (Lettland) und 9,6 Prozent (Litauen) verzeichneten die drei Länder jeweils ein Handelsdefizit. In Lettland lag es bei 2,9 Milliarden Euro, in Litauen bei 2,6 Milliarden Euro und in Estland bei 1,1 Milliarden Euro.
Litauen hatte den für zehn Jahre von der norwegischen Reederei Hoegh LNG geleasteten Gastanker Anfang 2015 in Betrieb genommen, um sich unabhängiger von russischen Gasimporten zu machen. Zuvor hatte der baltische Staat sein Gas vollständig von Russland bezogen. Dies galt politisch als bedenklich. Nach Angaben des Energieministeriums sollen sich durch den Kauf des Flüssiggas-Terminals die jährlichen Betriebskosten der Anlage von rund 66 Millionen Euro um 20 Millionen reduzieren. Durch die beschlossenen Regelungen soll die Kostensenkung bereits ab 2019 greifen und optimal über den Zeitraum bis Ende 2044 verteilt werden.