Der schwäbische Konzern führte eine neue Finanzierungsrunde über 175 Millionen US-Dollar an, wie der aus Estland mitteilte. Der genaue Anteil von Daimler an Taxify blieb jedoch unklar. Zu den weiteren Investoren zählen auch Korelya Capital, Transferwise-Gründer Taavet Hinrikus und der chinesische Fahrdienst Didi Chuxing. „Taxify ist eine ideale Ergänzung zu unserem bestehenden und umfangreichen Portfolio an Mobilitätsdienstleistungen. Mit seinen schnell wachsenden Fahrdienstaktivitäten und seiner umfassenden geografischen Reichweite passt Taxify perfekt zu Daimler“, sagte Jörg Lamparter, Leiter Mobilitätsdienste bei Daimler Financial Services. Obwohl die beiden Unternehmen keine näheren Angaben machten, soll sich Daimler nach einem Bericht der Financial Times mit rund 100 Millionen Dollar an Taxify beteiligt haben. Auch einen Sitz im Vorstand des Unternehmens wird der Autokonzern erhalten. „Unter allen möglichen Autoherstellern, sahen wir Daimler als den fortschrittlichsten sowohl bei Personenbeförderung als auch bei der Entwicklung des autonomen Fahrens“, sagte Taxify-Gründer Markus Villig dem Blatt. Taxify ist ein Fahrdienstvermittler und bringt über eine App Fahrer und Kunden zusammen. Dafür nimmt das Start-up eine Provision. Das Unternehmen wurde 2013 in Tallinn gegründet und ist besonders in Europa und Afrika aktiv. Nach Angaben von Taxify nutzen weltweit mehr als zehn Millionen Kunden und eine halbe Million Fahrer in 25 Ländern die App. In Deutschland ist Taxify noch nicht auf dem Markt.
Mit einer Gesamtverschuldung von 9,0 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) zum Jahresende 2017 wies Estland die niedrigste Schuldenquote des gemeinsamen Währungsraum auf. Auch Litauen (39,7 Prozent) und Lettland (40,1 Prozent) liegen deutlich unter der in den europäischen Verträgen von Maastricht vereinbarten Obergrenze von 60 Prozent des BIP. Deutschlands Schulden sanken dank sprudelnder Steuereinnahmen und niedriger Zinsen im vergangenen Jahr auf 64,1 Prozent der Wirtschaftsleistung. Damit ist Europa größte Volkswirtschaft weiter auf dem Weg der Besserung und nähert sich der erlaubten Obergrenze an. 2010 hatte der Schuldenstand noch 80,9 Prozent des BIP betragen. Auch vielen anderen Länder der Eurozone verbesserten sich die Staatshaushalte. Die Verschuldung der 19 Mitgliedsstaaten lag 2017 zusammen bei 86,7 Prozent des BIP. Das waren 2,3 Prozentpunkte weniger als noch ein Jahr zuvor. Grund dafür war die gute Konjunktur, durch die zahlreiche Euroländer einen Haushaltsüberschuss erzielten. Litauen erwirtschaftete einen öffentlichen Überschuss von 0,5 Prozent des BIP und Deutschland ein Plus von 1,3 Prozent,während Estland (0,3 Prozent) und Lettland (0,5 Prozent) jeweils leichte Defizite verzeichneten. Nach den Maastricht-Kriterien darf die jährliche Neuverschuldung in den Staaten drei Prozent des BIP nicht überschreiten.
In Estland präsentiert sich Deutschland bis zum 29. April 2018 mit mehr als 60 Veranstaltungen zu Kunst, Kultur, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Sprache. Das diesjährige Partner-Bundesland des gemeinsamen Auftritts der deutschen Organisationen, der von der Deutschen Botschaft und dem Goethe-Institut in Tallinn koordiniert werden, ist Hamburg. Offiziell eröffnet wurde das in Kulturprogramm mit einem Konzert eines Hamburger Ensemble am 12. April in der Hauptstadt Tallinn. Die Saxophonistin Asya Fateyeva, Pianistin Valeria Myrosh und die Sopranistin Pia Bohnert spielten im Kunstmuseum Kumu ein klassisches Programm mit Werken von Carl Philipp Emanuel Bach, Georges Bizet und George Gershwin. Unter den gut 200 Zuhörern waren auch der estnische Parlamentspräsident Eiki Nestor und der Chef der Hamburger Senatskanzlei, Christoph Krupp. "Wir haben vieles mit Hamburg gemeinsam: Uns verbindet ein reichhaltiger Kulturraum, wir halten fest an Traditionen und streben gleichzeitig nach einer raschen innovativen Entwicklung und orientieren uns an modernen digitalen Lösungen", sagte Nestor in seiner Rede. Auch Krupp betonte bei der Eröffnung die Gemeinsamkeiten und engen Verbindungen zwischen der Hansestadt und Estland. In Lettland wurde der "Deutsche Kulturfrühling" in Daugavpils ebenfalls musikalisch mit einem von der Deutschen Botschaft in Riga unterstützenden Konzert eröffnet. Dabei sorgte der deutsche Sänger Jöran Steinhauer bei mit auf Deutsch und auf Lettisch vorgetragenen Liedern für Stimmung bei den Besuchern. Neben Ausstellungen stehen bis zum 24. April noch zahlreiche Seminare und Vorträge sowie Lesungen und Filmvorführungen auf dem Programm. Der "Deutsche Frühling" wird seit 2010 in Estland veranstaltet. Frühere Partner-Bundesländer waren Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Der "Deutsche Kulturfrühling" in Daugavpils wird in diesem Jahr bereits zum fünften Mal ausgetragen wird.
Lettland gewann gleich mehrere Marktfokus-Kategorien der zum Auftakt der Fachbesuchermesse verliehenen International Excellence Awards: Zvaigzne ABC Publishers erhielt den "Home Education Publisher Award" und Dienas Grāmata den "Adult Trade Publisher Award". Auch die Nachländer konnten sich freuen: Children’s Republic aus Estland gewann die "Market Focus Baltics Cultural and Literary Initiative" und Alma Littera aus Litauen erhielt den "Market Focus Baltics Young Adult Publisher Award". Die Lettische Nationalbibliothek in Riga wurde zudem mit dem erstmals vergebenen "Library of the Year Award" ausgezeichnet. "Architektonisch ist sie ein Symbol für Lettlands nationale Wiedergeburt und Identitätsgefühl. Als eine Bibliothek für das gesamte Volk ist ihr Ziel nicht nur, Lettlands nationales Erbe zu bewahren, sondern auch, alle an der Schaffung dieses kulturellen Erbes für künftige Generationen zu beteiligen", urteilte die Jury. Die London Book Fair ist die zweitgrößte Buchfachmesse der Welt und der globale Marktplatz für die Vermarktung von Rechten und Inhalten für Print, Audio, TV und digitale Kanäle. Jedes Jahr präsentieren sich rund 1.500 Ausstellern aus etwa 60 Ländern den regelmäßig gut 25 000 Fachbesucher.