2018 ist die Zahl deutscher Touristen in Estland, Lettland und Litauen nach Angaben der nationalen Statistikämter deutlich gestiegen - sie zählen in Tallinn, Riga und Vilnius zu den Lieblingsgästen. Viele Tourismus-Anbieter hoffen auf ein weiteres Anwachsen der Besucherzahlen, weshalb Deutschland einer der wichtigsten Zielmärkte für den Baltikum-Tourismus ist. "Die Deutschen sind uns mental sehr nahe und verstehen die Produkte und Dienstleistungen, die Lettland anbietet" schrieb der lettische Tourismusforscher Ēriks Lingebērziņš im September in einem Gastbeitrag in mehreren lettischen Tageszeitungen. "Wir haben gemeinsame kulturelle, historische und andere Besonderheiten. Darüber hinaus können wir Touristen aus Deutschland ein breites Segment anbieten - kulinarische Möglichkeiten, Strände und Natur, Opernbesuche und mehr." Lesen Sie mehr über den baltischen Tourismussektor in der Coverstory der aktuellen Ausgabe des AHK-Magazins <a target="_blank" href="https://www.ahk-balt.org/presse/magazin/">Baltic Business Quarterly</a>.
Im Mittelpunkt der Treffen der beiden baltischen Staatschefs mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier standen Verteidigungsfragen, EU-Themen und die bilaterale Zusammenarbeit. Nauseda kam zudem noch zu einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen, Levits führte einen Meinungsaustausch mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Für beide Staatspräsidenten war der Besuch auch eine Art Heimkehr - sowohl Nauseda als auch Levits haben einen Teil ihres Lebens in Deutschland verbracht und sprechen fließend Deutsch. "Freudiges Wiedersehen mit Berlin, der Stadt meiner Jugend", schrieb Nauseda auf Twitter. "Berlin, ich komme immer wieder gern, du machst mich jedesmal ein bisschen jünger. Auf Wiedersehen, Deutschland!" Auch Levits hat gute Erinnerungen an seine Zeit in der Bundesrepublik. "Deutschland ist mir sehr gut bekannt und ans Herz gewachsen. Und ich glaube auch, dass ich durch meinen langjährigen Aufenthalt ein wenig Deutsch geworden bin", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Kurz vor ihren Besuchen in Deutschland - jeweils eine der ersten Auslandsreisen der beiden baltischen Staatsoberhäupter seit ihrem Amtsantritt - waren Nauseda und Levits auch in Riga zu einem bilateralen Treffen zusammenkommen. Beide bekräftigen dabei die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen ihren Ländern. Weiter vorangetrieben werden sollen diese durch gemeinsame Projekte wie das Eisenbahnprojekt Rail Baltica, die Synchronisation der baltischen Stromnetze mit dem europäischen Netz und die Entwicklung des regionalen Gasmarktes.
Die Partnerschaft umfasst die Lösung technologischer Probleme, die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Studium und Industrie. Mit der Vereinbarung wurde die bereits seit mehr als einem Jahr bestehende Zusammenarbeit formalisiert. Unterzeichnet wurde sie von KTU-Rektor Eugenijus Valatka und dem Continental Litauen-Geschäftsführer Shayan Ali. Continental errichtet in Kaunas eine neue Produktionsstätte. Fertigen will der Dax-Konzern aus Hannover darin Elektronikkomponenten, die Produktion soll noch 2019 starten. Mit einem Volumen von 95 Millionen Euro gilt das Werk als eines der größten Investitionsprojekte in der litauischen Geschichte. Rund 1000 neue Arbeitsplätze werden in dem baltischen Land geschaffen. Im Zuge der Kooperationsvereinbarung plant Continental in den kommenden Jahren ein Labor und ein Ausbildungszentrum für Fachkräfte an der KTU einzurichten, um Arbeitskräfte zu fördern und weiterzubilden. Der deutsche Zulieferer wird dazu seine Technologien, sein Management und seine Innovationen den KTU-Studenten und Mitarbeitern vorstellen. Bereits jetzt beschäftigt Continental den Angaben zufolge mehrere KTU-Absolventen und Studenten, die Praktika im Unternehmen absolviert haben.
Mit den Elektroautos wollen die beiden Vertretungen der Bundesrepublik ein Zeichen gegen den Klimawandel setzten und zur Verbesserung der Luftqualität in den beiden Ostseemetropolen beitragen. Die Elektromobilitätsinitiative soll auch als Vorbild für andere dienen und einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. In Tallinn nahm Botschafterin Christiane Hohmann im Autohaus den Schlüssel von Sulev Sillamaa von Inchcape Motors entgegen. In Riga wurde das E-Auto von Botschafter Nikolai von Schoepff im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs des Ministeriums für Umwelt und Regionale Entwicklung, Artūrs Toms Plešs, im Hof der Deutschen Botschaft Riga vorgestellt und eingeweiht
Christopher Zimmer verfügt über 31 Jahre Erfahrung in verschiedenen Positionen bei der Lufthansa Group. Er war u.a. in Südkorea, Thailand, Vietnam, den Philippinen, Bulgarien und Finnland. Der neue Präsident verfügt über umfangreiche Erfahrungen im AHK-Netzwerk: „Ich bin seit Anfang der 90er Jahren im Ausland unterwegs und habe in allen meinen Ländern die AHKn entweder mitaufgebaut oder bin ehrenamtlich im Vorstand tätig gewesen. Daher freue ich mich nun ganz besonders, dieses verantwortungsvolle Amt zu übernehmen und meinen Beitrag zur Stärkung der deutsch-baltischen Wirtschaftsbeziehungen leisten zu können.“ Vorgänger im Amt war Thomas Schöllkopf (Ergo AG), der im März dieses Jahres nach neun erfolgreichen Jahren aus seinem Amt als Präsident der AHK ausgeschieden ist.
Beim Global Innovation Index 2019 konnten sich die drei Länder wieder erneut im vorderen Drittel platzieren: Estland erreichte den 24. Platz, Lettland den 34. Platz und Litauen den 38. Platz unter insgesamt 129 bewerteten Ländern. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Estland und Lettland damit ihre Positionen verteidigen. Litauen dagegen hat zwei Plätze im globalen Innovationsindex gutgemacht, der jährlich gemeinsam von der World Intellectual Property Organization (Wipo), der Wirtschaftshochschule Insead und der Cornell University berechnet wird. Angeführt wird die Rangliste bereits zum neunten Mal in Folge von der Schweiz, vor Schweden und den USA. Deutschland schafft es wie im Vorjahr auf den neunten Platz der innovativsten Land der Welt. Analysiert werden für das Ranking 129 Länder, die zusammen 92% der Weltbevölkerung und 97% der globalen Wertschöpfung abdecken. Herangezogen dazu werden 80 Indikatoren wie das politische Umfeld, Bildung, Infrastruktur und Geschäftsentwicklung, aber auch Patentanmeldungen, App-Entwicklungen für Smartphones sowie Bildungsausgaben und wissenschaftliche Veröffentlichungen.