Ähnlich wie in vielen anderen Ländern steht das lettische Gastgewerbe in Pandemiezeiten vor großen Herausforderungen. Der lettische Gastronomieverband schlägt nun Alarm. Laut Verbandspräsident, Janis Jenzis, höre man täglich zahlreiche Beschwerden und Hilfegesuche. Zumal unterstütze die Politik die Betreiber nicht ausreichend. Bislang seien nur 9 der 100 Millionen Euro, die die Regierung für die Corona-Hilfe vorgesehen hat, ausgezahlt worden. Finanzexperten bekräftigen Janis‘ Aussage und weisen darauf hin, dass in anderen EU-Ländern die Hilfen früher bereitgestellt wurden. Janis habe den Eindruck, die Regierung wolle das hiesige Gastgewerbe schwächen. Ihm komme es zudem vor, als haben das Finanzamt, das Finanzministerium und die Regierung unterschiedliche Ziele. So kündige die Regierung bspw. Steuerstundungen an, die vom Finanzamt als Steuerhinterziehung gewertet werden. Als positives Beispiel führe Jenzis Deutschland an, dass letztes Jahr beschlossen hatte, den angeschlagenen Unternehmen monatlich 75 % ihres Umsatzes zu zahlen, um Stabilität und Vorhersehbarkeit zu gewährleisten. Die Europäische Kommission solle dem Verband dabei helfen, die lettische Regierung zum wirksameren Handeln zu drängen. Das Ziel dabei seien ähnliche Hilfsmaßnahmen wie in anderen EU-Ländern, um das Gastgewerbe vor größeren Schäden zu bewahren. Quelle: LETA
"Vor dreizehn Jahren hat das litauische Volk gewonnen, weil es in entscheidenden Momenten Verantwortung übernommen und damit bewiesen hat, dass Litauer freie Bürger eines unabhängigen demokratischen Staates sind", sagte Präsident Gitanas Nauseda. "Deshalb wird uns der 13. Januar immer daran erinnern, dass die Macht des Volkes keine Fiktion ist und auch nie war. Sie ist real und in der Lage, die Welt zu verändern." In diesem Jahr wird der Jahrestag aufgrund der Einschränkungen durch das Coronavirus hauptsächlich mit virtuellen Veranstaltungen begangen. Viele der Veranstaltungen, die traditionell am Vorabend des 13. Januar stattfinden - das Entzünden von Lagerfeuern, ein Konzert und ein Lauf durch die Straßen von Vilnius - wurden in den August verlegt. Die Gedenkfeiern begannen am Mittwochmorgen mit dem Anzünden von Kerzen in den Fenstern im ganzen Land. Die traditionelle Gedenkfeier zu den Ereignissen des 13. Januar im Parlament wurde in ein virtuelles Format übertragen. Eine Videoaufzeichnung der Feier des Tages der Verteidiger der Freiheit und die Verleihung des Freiheitspreises werden im Internet gestreamt und von LRT Television and Radio übertragen. Der Seimas verlieh den diesjährigen Freiheitspreis an die demokratische Opposition von Belarus. Er wurde der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja überreicht, die derzeit in Vilnius lebt. Vierzehn Zivilisten wurden getötet und Hunderte verletzt, als die sowjetischen Truppen in den frühen Morgenstunden des 13. Januar 1991 den Fernsehturm und das Gebäude des Radio- und Fernsehkomitees in Vilnius stürmten. Die Sowjetunion versuchte mit militärischer Gewalt, die legitime Regierung Litauens, die am 11. März 1990 ihre Unabhängigkeit erklärt hatte, zu beseitigen. Litauen hat den 13. Januar zum Tag der Freiheitsverteidiger erklärt, um die Opfer der sowjetischen Aggression zu ehren. Quelle: Delfi
Index Ventures, Risikokapitalfirma und früherer Investor von Firmen wie Facebook oder Skype und seit 1996 tätig, hat in einer Wertung der Länder, die Startups besonders gute Kondition schaffen, die drei baltischen Staaten an die Spitze gestellt. Damit setzte sich das Baltikum gegen Länder wie die USA oder Deutschland durch. Dieser Erfolg ist womöglich auch darauf zurückzuführen, dass Lettland vergangenes Jahr im Dezember durch neue Richtlinien, Startups das Anheuern und Halten neuer Mitarbeiter erleichtert hat. Die neue Richtlinie gewährte Mitarbeitern Steuerbefreiungen und verkürzte die Zeit, bis neue Mitarbeiter Aktienoptionen einlösen konnten. Um im Personal-Wettbewerb gegen größere Unternehmen nicht den Kürzeren zu ziehen, bieten Startups ihren Mitarbeitern häufig an, Anteile (bzw. Aktien) am Unternehmen zu erwerben, um gegen höhere Gehälter, die von Nicht-Startups gezahlt werden, zu konkurrieren. Jedoch müssen die Mitarbeiter diese Aktien erst eine Zeit lang halten (sogenannte Haltefrist), bevor sie sie u.a. verkaufen können. Die politischen Änderungen seien eine willkommene Änderung, allerdings sollte die EU nun nachziehen, fordert Martin Mignot, ein Index-Ventures-Partner. Aufgrund der durch Risikokapital bereitgestellten Rekordsumme von 41 Milliarden Dollar für europäische Startups im Jahr 2020, rechnet Index Ventures damit, dass sich der kommende Startup Nation Standard der EU mit Aktienoptionen befassen wird. Quelle: Reuters
"Meine Meinung ist, dass vorübergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten gerechtfertigt sind, wenn man Menschenrechte, Freiheiten und gemeinsame grundlegende, ewige Werte verteidigt", hat der Minister in einem Interview mit BNS gesagt. "Alle Sanktionen - sei es gegen Weißrussland, Russland, Iran oder irgendein Land in der Welt - haben wirtschaftliche Folgen. Aber sie werden nicht umsonst verhängt; (sie werden verhängt) um die Menschenrechte zu schützen", sagte sie. Litauen unterstützt das Sanktionspaket der EU gegen das belarussische Regime, weil es Konsequenzen für sein Handeln tragen muss, so Armonaite. Bei Belarus, einem Kurort im südlitauischen Druskininkai, wurden im Dezember wegen der EU-Sanktionen die Bankkonten eingefroren, weil es sich im Besitz der Administration des belarussischen Präsidenten befindet. Die belarussischen Behörden haben damit gedroht, den Ölexport über Klaipeda zu stoppen und belarussische Waren auf russische Häfen umzuleiten. Der weißrussische Ölproduktexporteur Belorusskaya Neftyanaya Kompaniya (Weißrussische Ölgesellschaft, BNK) hat beschlossen, seinen langfristigen Vertrag mit LTG Cargo, der Frachttochter der staatlichen Lietuvos Gelezinkeliai (Litauische Eisenbahnen, LTG), nicht zu verlängern, sondern seine Produkte weiterhin über Klaipeda zu versenden. Quelle: BNS
Estonia, Latvia and Lithuania are among the leading digital countries in Europe. This is based on an excellent education system (Pisa study in Europe: Estonia 1, Latvia 16, Lithuania 19) and state leaders and presidents who already started digitizing their country and governments in the 1990s, so they can all now harvest the fruits of investment beyond their national borders. Estonia is probably the most internationally renowned example of a digitized society and, since 2014, more than 45,000 people from 154 different countries have been granted Estonian e-residency, enabling them to register a company online, digitally sign and exchange encrypted documents, conduct secure online bank transfers, and make tax declarations electronically. But the other two Baltic countries also have plenty to offer in this field. Latvia demonstrates the extensive involvement of virtual assistants in public administration. The Latvian company Tilde boasts great accomplishments in providing machine translations for the European Presidency since 2015. An AI-powered EU Council Presidency Translator provides instant and secure translation of text, documents and websites in all 24 official EU languages. And during the 3 first months of the German Presidency, a total of 42 million words were translated using the Tilde system, which is the largest volume of translations so far during an EU Presidency. Lithuania is among the top countries in the EU for young people with digital skills. According to a Europe-wide survey, 93% of young people aged 16-24 in Lithuania have basic digital skills or above – far higher than the EU average of 80%. This is proof of the continuing strength of Lithuania’s skilled talent – both now and in the future. All this shows the potential of the Baltic countries to serve the interests of the whole of Europe, including in the fight against Covid-19. The Baltic contries are already extremely innovative in this field. Estonia launched a hackathon in March 2020 to generate ideas for tackling the pandemic. It was organized in a matter of hours and went global, attracting participants from 20 nations. The winning entries included a ventilator which utilizes a standard hospital airbag, but automates the process of squeezing using readily available machine parts and a hospital’s compressed air supply. Another team created an interactive medical volunteer database which enables doctors to get the help they need in a crisis. And inventions are still going on. Using predictive analytics and artificial intelligence, the Lithuanian company Convious introduced Crowd Control as a reservation tool for new and pre-sold tickets & season passes, visitor spread management, online check-ins, crowd prediction, crowd insights, and contactless payments to ensure safety and control by preventing overcrowding at all times. The Latvian companies E. Gulbja laboratorija, JK Energy and JSC Latvijas Finieris created innovative, contactless Covid-19 testing labs, where test can be carried out around the clock and no medical stuff are required. Baltic countries were among the first in the world to introduce Covid-19 contact tracing apps. For example, the Latvian app “Apturi Covid” uses Bluetooth to anonymously detect nearby smartphones that also have this app installed. This make it possible to find out faster if you have been exposed to COVID-19 because when it comes to viruses, speed and saying on staff is essential. My personal suggestion would be that some Baltic city could serve as an example of how to fight Covid-19 using the app. This would mean that you could visit shops, restaurants and other public places only if you have activated the app on your smartphone. Mandatory activation of the app automatically means more freedom for society as a whole. In a digitzed society, this initiative would not make such a big difference everyday life, but the contribution to the well-being of the whole world would be huge. Examples from China and South Korea show that an aggressive approach to contact tracing significantly reduced the spread of the disease. Let’s make use of the possibilities of the digital age! Of course, there is much criticism in European countries about data protection and the downloading of various apps. In my opinion, one should not make data protection a victim of the pandemic. Respecting the privacy of individuals and data protection is one of the ethical principles and universal human values in Europe and it should also remain so. In this case, the juxtaposition between data protection and the pandemic is a false fight. In general, it seems easier for smaller countries like the Baltics to innovate or change, whereas larger countries take much more time to adapt. We should use the potential of small countries for strengthening Europe. Europe must continue to move closer together especially economically. But to achieve this, we urgently need to involve the citizens. It is important to create so-called lighthouse projects for cooperation at regional levels. And these should be projects of the 21st century, such as digitization, environmental protection and the development of smart cities. Let’s create e-Europe with the help of Estonia, Latvia and Lithuania! Quelle: Schröder, Florian (2020): Baltic innovations help to combat Covid-19, in: Baltic Rim Economies, Nr. 4, S. 37