"Heute brauchen nicht nur die Menschen eine schnelle und vertrauenswürdige Internetverbindung, sondern auch zahlreiche Geräte, Produktionsprozesse und Logistiklösungen", sagte der estnische Minister für Unternehmertum und Informationstechnologie Rene Tammist. "Die Ausstattung der Tallinn, Riga und Kaunas verbindenden Via Baltica mit einem 5G-Anschluss verbindet ermöglicht selbstfahrende Fahrzeuge und erweitern die Möglichkeiten für Frachtunternehmen." Im Zuge der Abkommens wollen Estland, Lettland und Litauen Pilotprojekte für intelligente Verkehrssysteme in Verbindung mit dem beschleunigten Einsatz des 5G-Mobilfunknetzes auf der Via Baltica von Tallinn bis hin zu litauisch-polnischen Grenze unterstützen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf grenzübergreifende Zusammenarbeit gelegt werden, damit die Systeme sowohl in Grenzgebieten als auch entlang des gesamten Transportkorridors uneingeschränkt funktionieren könne. "Die Digitalisierung des Verkehrs, die mit einer raschen technologischen Entwicklung der elektronischen Kommunikationsinfrastruktur einhergeht, ist sowohl eine Herausforderung für die nahe Zukunft dar als auch eine Chance für Lettland, Estland und Litauen, um Vorbild für andere EU-Mitgliedstaaten bei der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zu sein", sagte der lettische Transportminister Uldis Augulis. Der Mobilfunkstandard 5G soll künftig ermöglichen, dass Daten in Echtzeit übertragen werden können. Derzeit ist die vierte Mobilfunkgeneration (4G) - auch LTE genannt - der aktuell schnellst kommerziell eingesetzte Übertragungsstandard.
Der international operierende deutsche Automobilzulieferer Hella hat am 13. Septemer offiziell in Kaunas das 14. Elektrowerk eröffnet. Hella ist unter den 40 weltweit größten Zulieferern für die Automobilindustrie und eines der 100 größten deutschen Industrieunternehmen. Das neue Werk ist auf die steigende Nachfrage nach elektronischen Lösungen in Europa ausgerichtet. Zunächst wird die Kapazität auf die Komponenten von PV gerichtet sein, und in naher Zukunft ist geplant, die Produktion zu erweitern, um eine Vielzahl von Sensoren sowie elektronischen Antriebs- und Steuerungsmodulen. Hella beschäftigt in Litauen bereits rund 70 Mitarbeiter, in den nächsten drei Jahren soll diese Zahl auf 250 steigen. Bisher hat Hella 18 Millionen Euro in Litauen investiert. Die Gesamtinvestition bis zum Ende der ersten Erweiterung soll mehr als 30 Millionen Euro betragen. Das Wachstum von Hella ist derzeit schneller als der Markt selbst, sagte Dr. Rolf Breidenbach, Geschäftsführer von Hella. "Der Schlüssel zu unserem Erfolg ist die konsequente Positionierung, ohne wegweisende Industrietrends wie autonomes Fahren, Energieeffizienz und Elektrifizierung, Digitalisierung und Personalisierung aus dem Fokus zu verlieren. Zusammen mit dem neuen Werk in Litauen werden wir Möglichkeiten schaffen, die wachsende Nachfrage nach unseren innovativen Lösungen zu befriedigen und den profitablen Wachstumspfad fortzusetzen." Litauen und insbesondere die freie Wirtschaftszone Kaunas wurden aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur und der Möglichkeit, hoch qualifizierte Arbeitskräfte anzuwerben, ausgewählt. Auf den neuen 7.000 Quadratmetern hat Hella bereits mit der Produktion begonnen. Die Eröffnung der Produktionsstätte wurde von hohen politischen und geschäftlichen Gästen begleitet, darunter die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite, die deutsche Botschafterin in Litauen Angelika Viets, der litauische Vizeminister für Wirtschaft Marius Skuodis sowie der Geschäftsführer von "Invest in Lithuania" Mantas Katinas. Quelle: pranesimai novamedia
Deutschland pflege zu Litauen freundschaftliche Beziehungen. Beide Staaten haben enge Verflechtungen der Wirtschaften und kooperieren in der NATO, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Hauptstadt Vilnius. Litauen feiert in diesem Jahr den 100. Jahrestag der Erklärung der Unabhängigkeit. Die Bundeskanzlerin betonte, dass sie auch deshalb nach Litauen gereist sei. Es sei für Deutschland "eine sehr bewegende Sache, dass wir das dazugehörige Dokument an Litauen übergeben konnten". Dies stehe für die engen freundschaftlichen Beziehungen, "sowohl was die bilateralen Beziehungen, aber auch was die Diskussionen über internationale Themen anbelangt", so Merkel. Die Wirtschaften beider Länder seien eng miteinander verflochten. Dies zeigte sich an der Vielzahl deutscher Unternehmen, die in Litauen tätig seien, und dass damit neue Arbeitsplätze in Litauen entstehen, so die Kanzlerin. "Aber es steht auch dafür, dass junge Menschen gerade in Litauen durch gute berufliche Ausbildung eine Chance haben, ihr Leben in diesem Lande zu gestalten." Nach ihrem Gespräch mit der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaitė tauschte sich die Bundeskanzlerin mit dem litauischen Ministerpräsidenten Saulius Skvernelis aus. Danach traf sie auch den lettischen Ministerpräsidenten Māris Kučinskis sowie den Ministerpräsidenten Estlands, Jüri Ratas. Merkel unterstrich nach den Gesprächen die sehr guten bilateralen Kontakte - "wirtschaftlich, kulturell, zwischen den Menschen unserer Länder, aber eben auch politisch." Deutschland und die baltischen Länder seien sich einig, "dass nur ein starkes Europa seine Rolle in der Welt spielen kann, dass nur ein starkes Europa auch seine Werte sichern kann und dass wir auch nur gemeinsam einen Beitrag leisten können, um unsere Verteidigung und unsere Sicherheit zu erreichen", so Merkel. Im Anschluss an die politischen Gespräche besuchte die Bundeskanzlerin das in Litauen stationierte Kommando der NATO "Enhanced Forward Presence Battle Group". Dabei traf sie den litauischen Verteidigungsminister, Raimondas Karoblis, und den Kommandeur des Deutschen Einsatzkontingents, Oberstleutnant René Braun. Beim Besuch des multinationalen NATO-Bataillons in Rukla machte sich Merkel ein Bild von der Arbeit und den Herausforderungen vor Ort und kam mit dort stationierten deutschen Soldatinnen und Soldaten zusammen. Diese seien "akzeptiert und anerkannt". Die Kanzlerin dankte ihnen für ihren Einsatz: "Ich weiß, dass selbst unter den besten Bedingungen die Abwesenheit von der Heimat und von der Familie über Monate immer eine Belastung ist." Merkel erklärte, die Stationierung deutscher Soldatinnen und Soldaten in Litauen sei ebenfalls ein Symbol der engen Beziehungen. "Als Rahmennation steht Deutschland zur Verfügung, um die Forward Presence der NATO hier in Litauen deutlich zu machen", so Merkel. Quelle: Bundesregierung