Das heutige EU- und Nato-Land sagte sich damals nach einer mehr als ein Jahrhundert währenden Zugehörigkeit vom Russischen Reich los. Und auch von Deutschland, das das Land an der Ostsee 1915 besetzt hatte. "Heute erinnern wir uns mit Stolz und großer Dankbarkeit an all jene, die unser Land aus der Vergessenheit geholt und den Grundstein für das moderne Litauen gelegt haben", sagte Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite bei einem Festakt in der Hauptstadt Vilnius. Um den 20 Mitgliedern der litauischen Taryba (Landesrat) zu gedenken, die vor 100 Jahren die Unabhängigkeit erklärt hatten, zogen Hunderte Schulkinder durch die Innenstadt. Zum Staatsjubiläum kamen Staatsoberhäupter aus ganz Europa nach Litauen. Auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm mit seiner Frau Elke Büdenbender an dem Festakt vor dem Präsidentenpalast in Vilnius teil. Deutschland hat Litauen als Leihgabe eine Abschrift der Unabhängigkeitserklärung überlassen, die im vergangenen Jahr in einem Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin entdeckt worden war. Auch andere Länder gratulierten - in Städten wie New York, Tel Aviv und Warschau wurden Gebäude in den litauischen Nationalfarben gelb, grün und rot beleuchtet. In Estland versammelten sich Regierungschef Jüri Ratas und mehrere Minister vor der litauischen Botschaft in Tallinn und stimmten die Nationalhymne des baltischen Nachbarn an. Google widmete Litauen ein eigenes «Doodle» - eine zum aktuellen Anlass abgewandelte Version des Google-Logos über der Eingabezeile der Suchmaschine - und auf dem Musik-Streamingdienst Spotify wurde zum Staatsjubiläum eine offizielle Playlist mit 100 litauischen Liedern veröffentlicht.
Tarmo Mutso ist ein erfahrener Diplomat und verantwortete zuletzt die Tourismuswerbung Estlands. „Wir freuen uns, eine so erfahrene, angesehene und gut vernetzte Persönlichkeit für die Deutsch-Baltische Handelskammer gewonnen zu haben, besonders, da sich Tarmo Mutso bereits so eindrucksvoll um die deutsch-estnischen Beziehungen verdient gemacht hat“ sagt Florian Schröder, geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Baltischen Handelskammer. Er fügt hinzu „Tarmo Mutso wird uns helfen, unser Netzwerk in Estland noch weiter auszubauen und unser Angebot noch bekannter zu machen.“ „Ich freue mich auch die Herausforderung, die deutsch-estnischen Wirtschaftsbeziehungen noch weiter zu stärken, besonders, da ich mich Deutschland persönlich seit Langem verbunden fühle“ meint der neue Büroleiter. Nach dem Universitätsstudium besuchte Mutso die Diplomatenschule und verbrachte einige Auslandssemester in Bonn und Berlin. Bei seiner Laufbahn im estnischen Außenministerium waren die deutsch-estnischen Beziehungen eine Konstante. Zwischen 1996 und 1999 war er Wirtschaftsreferent in der estnischen Botschaft in Bonn. Ab 1999 im Außenministerium in der Abteilung für Außenwirtschaftspolitik. Von 2003 bis 2006 war er als Wirtschaftsoffizier und Konsul in der Estnischen Botschaft in Wien. Seit 2006 war er Direktor der Tourismuszentrale Estlands, Teil von Enterprise Estonia. Mutso war in auch Mitglied des Vorstands des Europäischen Tourismusausschusses. Tarmo Mutso ist verheiratet und hat drei Kinder.
Ein Problem sei aber nach wie vor der Arbeitsmarkt und die Produktivität. Aktuell beklagen 60% der lettischen Unternehmer Fachkräftemangel, die Abwanderung ist ein bleibendes Problem. Lettland verlor ein Viertel seiner Arbeitskräfte seit der Unabhängigkeit durch Migration. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote trotz positiver Entwicklung noch immer höher als bei den baltischen Nachbarn oder im EU-Schnitt. Wirtschaftsminister Arvils Ašeradens hat die Arbeitsmarktpolitik zur Chefsache gemacht und zu einem Schwerpunkt der Regierungspolitik. Um die Situation zu verbessern, möchte er die Gehälter erhöhen und die Aus- und Weiterbildung fördern. Die deutsche, im Vergleich zur lettischen praxisbezogenere, Lehre bezeichnete er dabei als „ideales Modell“. Die Auswanderung werde laut Berechnungen seines Ministeriums gestoppt, wenn das Durchschnittseinkommen in Lettland das Mindesteinkommen in den Hauptzielländern der Auswanderer übertrifft und die Mehrheit der lettischen Arbeitnehmer über 1000 Euro monatlich verdienen (derzeit jeder nur jeder Vierte).Außerdem kündigte der Wirtschaftsminister ein erleichtertes Verfahren der Einwanderung für Fachkräfte aus nicht-EU-Staaten an. Ašeradens erklärte 5% jährliches Wirtschaftswachstum als realistische Zielvorgabe für Lettland schon ab diesem Jahr.