Angesichts der begrenzten Möglichkeiten zur Rehabilitation vor Ort durch Fachkräfte, insbesondere während der COVID-19-Krise, kann solch ein digitales Tool dazu beitragen, die Gesundheit von Tausenden von Menschen wiederherzustellen oder zumindest zu verbessern. Der Rehabilitationsassistent VIGO bietet Patienten nach einem Schlaganfall eine digitale Rehabilitationstherapie an. VIGO ist für Patienten geeignet, die infolge eines Schlaganfalls ihre Bewegung oder ihr Urteilsvermögen teilweise verloren haben. Das Tool wurde von der neuen lettischen Firma SIA „Vigobot“ entwickelt, in der Kristaps Krafte, Innovationsexperte für das Gesundheitswesen, und der Arzt Dr. Jānis Šlēziņš zusammengearbeitet haben. Die erste Version der VIGO-App steht Patienten mit Unterstützung von LMT zur Verfügung und ist eine der „Für ein gesundes Lettland“-Initiativen von LMT, die sich darauf konzentriert, die Digitalisierung des medizinischen Sektors und die Verfügbarkeit von Lösungen für die medizinische Fernversorgung zu fördern, was besonders während der Covid-19-Krise wichtig ist. "Bei der Untersuchung der Möglichkeiten der Schlaganfallrehabilitation waren wir überrascht, wie wenig Innovationen auf diesem Gebiet verfügbar sind und wie viele Patienten nicht in ausreichender Menge die notwendige Versorgung erhalten", sagt Kristaps Krafte. In Lettland sind jedes Jahr etwa 10 000 Menschen von Schlaganfällen betroffen. Die VIGO-App ist als persönlicher Rehabilitationsassistent konzipiert, der künstliche Intelligenz, Fernphysiotherapie sowie moderne Motivations- und Patientenunterstützungsinstrumente integriert. Sie bietet eine breite Palette von Physiotherapieübungen an, die je nach Art und Schweregrad der körperlichen Behinderung des Benutzers individuell ergänzt und angepasst werden. Die Übungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Rehabilitationszentrum "Vaivari" zusammengestellt. Mithilfe künstlicher Intelligenz erhalten Patienten einen Chatbot zur Unterstützung der Textkommunikation, der auf den Prinzipien der kognitiven Verhaltenstherapie basiert und von zertifizierten Psychologen und Neurowissenschaftlern entwickelt wurde. Er soll helfen, Patienten zu motivieren und die Auswirkungen eines Schlaganfalls wie Angstzustände und Depressionen zu bekämpfen. Die VIGO-App enthält außerdem eine Vielzahl von Haushaltsinformationen für Schlaganfallpatienten. Um die Motivation und Nutzungshäufigkeit des Patienten weiter zu steigern, sind auch Spielelemente integriert. Die Entwickler von VIGO betonen, dass die erste Version der Anwendung derzeit für eine begrenzte Anzahl von Patienten verfügbar ist, die auf der Website www.vigo.health beantragt werden kann. Vor Beginn der Rehabilitation erhält jeder Patient eine individuelle Beurteilung, ob die App für ihn geeignet ist. Aufgrund der anfänglich begrenzten Verfügbarkeit von VIGO werden Patienten bei hoher Nachfrage schrittweise in der Reihenfolge der Anmeldung in das Programm aufgenommen.
Eine Maschine der Lufthansa kam am 13. Mai aus Frankfurt mit mehr als 150 Reisenden an Bord am Flughafen der Hauptstadt Vilnius an. "Willkommen zurück, Lufthansa! Wir haben Dich sehr vermisst!", schrieb der Flughafen auf seiner Facebook-Seite. Die deutsche Fluggesellschaft wird künftig wöchentlich drei Flüge zwischen Vilnius und Frankfurt anbieten - montags, mittwochs und freitags. Dabei gelten strenge Hygienevorschriften und Abstandsregeln. Litauen hatte Anfang April den Flugverkehr eingestellt. Seit dem 10. Mai können wieder Flugverbindungen zu von der Regierung genehmigten Zielen aufgenommen werden. Die Regierung in Vilnius erlaubte auch Air Baltic die Wiederaufnahme von Flügen von Vilnius nach Riga (Lettland) und Tallinn (Estland) - die lettische Fluglinie wollte am 18. Mai erstmals wieder aus Vilnius abheben. Nach Angaben der Betreibergesellschaft der litauischen Flughäfen liegen noch weitere Anträge von mehreren anderen Fluggesellschaften vor.
Nach rund zwei Monaten haben die drei Nachbarländer die Schließung ihrer Binnengrenzen wegen der Coronavirus-Pandemie wieder aufgehoben. Seit dem 15. Mai dürfen Esten, Letten und Litauer nun wieder frei innerhalb des Baltikums reisen – ohne sich für 14 Tage in Selbstisolation begeben zu müssen. Für Einreisende aus Drittstaaten bleiben dagegen die Quarantänebestimmungen in Kraft. Auch die Grenzen zu Russland und Weißrussland bleiben weiterhin dicht. „Wir können froh sein, dass wir, die drei baltischen Staaten, die erste Covid-Viruswelle erfolgreich unter Kontrolle gebracht haben und als erste in der Europäischen Union unsere Grenzen für die Bürger des jeweils anderen öffnen. Wir bleiben aber vorsichtig und verantwortungsbewusst“, sagte Litauens Ministerpräsident Saulius Skvernelis in einer gemeinsamen Videobotschaft der Regierungschefs der drei Ostseestaaten. Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins sprach darin von einem „sehr bedeutenden Tag“, sein estnischer Kollege Jüri Ratas von „einem weiteren Schritt in Richtung unseres normalen Lebens“. Die drei baltischen Staaten seien durch die Wiedereinführung des freien Personenverkehrs wieder in einem gemeinsamen Raum vereint, betonten die Ministerpräsidenten. „Estland, Lettland und Litauen haben in Europa einen "kleinen Schengenraum" geschaffen - ein Gebiet ohne Binnengrenzen. Die sechs Millionen Einwohner der baltischen Länderkönnen sich frei über die Binnengrenzen zwischen den Ländern bewegen“, erklärte Lettlands Staatschef Egils Levits. „Dies ist besonders wichtig für Lettland, da Litauen und Estland unsere größten Wirtschaftspartner sind." Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda twitterte: Im Geiste des #BaltischenWegs haben unsere Länder die Pandemie-Herausforderung gemeinsam gemeistert!“ Der Baltische Weg war eine 600 Kilometer lange Menschenkette durch die damaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen, mit der am 23. August 1989 hunderttausende Balten für ihre Unabhängigkeit demonstrierten. Zur Öffnung der Grenzen wurden gemeinsame Vorgaben ausgearbeitet, die in allen drei Baltenstaaten gelten. Dazu wurde eine gemeinsame Vereinbarung von den Außenministern der drei Länder unterzeichnet. „Dies ist der erste Schritt, um unsere Wirtschaft anzukurbeln und um Reisen zu fördern“, sagte Gastgeber Edgars Rinkevics. Zusammen mit seinen Amtskollegen Urmas Reinsalu (Estland) und Linas Linkevicius (Litauen) rühmte Rinkevics die Grenzöffnung als „Signal des Optimismus“ und „Botschaft der Hoffnung“ im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die Minister betonten zugleich, dass das Virus noch nicht besiegt sei und weiterhin die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind. Wirtschaftsverbände begrüßten die Öffnung der Grenzen. "Es ist wie ein erster frischer Wind“, sagte der Präsident des lettischen Hotel- und Restaurantverbands Janis Pinnis im lettischen Radio. Zugleich dämpft er die Erwartungen auf übermäßig hohe Besucherzahlen aus den beiden Nachbarländern. Gäste aus Estland und Litauen machten jährlich etwa 20% aller Besucher aus. Die Bedeutung des Schritts sollte daher nicht überschätzt werden. Estland, Lettland und Litauen hatten besonders früh mit strikten Maßnahmen auf die ersten Infektionsfälle reagiert. Im internationalen Vergleich sind die Infektionszahlen eher gering. Die Wiederaufnahme des freien Personenverkehrs innerhalb der baltischen Staaten berge daher nach Einschätzung von Medizinern und Gesundheitsexperten keine ernsthaften epidemiologischen Risiken.
Die Umfrageergebnisse wurden zusammengefasst und analysiert. Hier Lesen Nachfolgend finden Sie eine Übersichten und Aufzeichnungen der Webinare: Webinar "The impact of COVID-19 on the office sector in the Baltics" Webinar "Covid-19 impact on Baltic retail sector" Webinar "The impact of COVID-19 on the industrial sector in the Baltics"
Bestätigt: Nach Angaben des Betreibers der drei internationalen Flughäfen in Litauen wird die deutsche Fluglinie ab 13. Mai wieder drei wöchentliche Flüge zwischen Vilnius und Frankfurt anbieten – montags, mittwochs und freitags. „Frankfurt ist ein sehr wichtiger Ziel- und Hub-Flughafen, von dem aus Fluggesellschaften viele Anschlussflüge nach Europa und darüber hinaus anbieten “, wurde Aurimas Stikliūnas, Leiter der Luftfahrtdienste der litauischen Flughäfen, in einer Mitteilung zitiert. Auch die lettische Fluggesellschaft Air Baltic will den Angaben zufolge ab 13. Mai wieder Vilnius anfliegen und eine tägliche Verbindung nach Riga anbieten. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatte Litauen den Notstand ausgerufen und das gesamte Land bis 31. Mai unter Quarantäne gestellt. Auch der Flug- und Fährverkehr ist seit Anfang April ausgesetzt. Die Regierung in Vilnius hatte zuletzt aber das Ausreiseverbot für litauische Bürger aufgehoben. Der weitgehende Einreisestopp für Ausländer gilt aber zunächst weiter. Zum 10. Mai können wieder Flugverbindungen zu von der Regierung genehmigten Zielen aufgenommen werden.
Finanzspritzen für wichtige Unternehmen in Lettland und Estland: Air Baltic und Tallink erhalten frisches Kapital von den Regierungen ihrer Länder. In Lettland hat die Regierung in Riga im Mai eine Finanzspritze für die staatliche Fluggesellschaft airBaltic beschlossen. Das Eigenkapital der von dem Deutschen Martin Gauss geführten Fluglinie soll mit bis zu 250 Millionen Euro unterstützt werden. "Diese Investitionen werden dem Unternehmen helfen, die Krise zu überwinden, die Entwicklung fortzusetzen, die Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und die Anbindung Lettlands an andere europäischen Ländern zu erhalten", sagte Verkehrsminister Talis Linkaits. Die noch von der EU-Kommission zu genehmigende Investition aus der Staatskasse, durch die der Anteil des lettischen Staats von derzeit 80,05% auf etwa 91% Prozent steigen wird, soll in drei Schritten erfolgen. "Wir werden in der ersten Phase mit 204 Millionen Euro beginnen und dann die Situation beobachten", sagte Linkaits. AirBaltic sei ein wichtiger Eckpfeiler der Luftfahrt und ein wirtschaftlicher Motor für Lettland. Die Airline ist die größte Fluggesellschaft in den baltischen Staaten und erwirtschaftet nach eigenen Angaben rund 3% des lettischen Bruttoinlandsprodukts. Air Baltic Vorstandschef Gauss begrüßte die Entscheidung und bedankte sich in einem offenen Brief für "die erhebliche Unterstützung und das Vertrauen der lettischen Regierung" während der Corona-Krise. Das neue Kapital werde der Fluggesellschaft dabei helfen, ihren neuen Geschäftsplan Destination 2025 Clean umzusetzen, der sich auf einen Neustart konzentriert, sobald der Mitte März von Lettland ausgesetzte internationale Passagierverkehr wieder aufgenommen wird. In Estland genehmigte die Regierung in Tallinn ein Staatsdarlehen von 100 Millionen Euro für die estnische Reederei Tallink. Das börsennotierte Unternehmen soll damit seine diesjährigen Betriebskosten decken können. Das Darlehen kann nach Regierungsangaben in Tranchen vergeben werden - jede Tranche hat dabei einen Mindestbetrag von 10 Millionen Euro und einen Höchstbetrag von 40 Millionen Euro zu haben. Der Zinssatz für das Darlehen mit einer Laufzeit von drei Jahren betrage 12 Monate Euribor plus 2 Prozent pro Jahr. Der Euribor ist ein Durchschnittszinssatz, zu dem sich Banken untereinander Kredite gewähren. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Taavi Aas ist das Darlehen keine Investition, sondern "eindeutig nur eine Hilfsmaßnahme." "Die Regierung nimmt nicht die Position ein, dass wir ein Anteilseigner von Tallink bleiben sollten", sagte er dem estnischen Rundfunk. Die Entscheidung basiere auf der Tatsache, dass Tallink ein wichtiges Unternehmen für Estland sei. Auch seien anderweitige Versuche der Kreditaufnahme nicht von Erfolg gekrönt gewesen. "Mit diesem Liquiditätsdarlehen können wir uns nun auf die Wiederherstellung der für uns sehr wichtigen Güter- und Personenbeförderung zu unseren Nachbarländern konzentrieren und die Erholung des estnischen Tourismussektors und der Gesamtwirtschaft unterstützen", begrüßte Paavo Nõgene, Vorstandschef der Tallink Grupp, die Regierungsentscheidung. Die Fährgesellschaft werde die Unterzeichnung des Darlehensvertrags und anderer Finanzierungsvereinbarungen so bald wie möglich bekanntgeben. Tallink stellte seinen Passagierfährdienst aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der Beschränkungen, die zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus ergriffen wurden, ein. Das Unternehmen besitzt 14 Schiffe und verkehrt unter den Marken Tallink und Silja Line auf sieben verschiedenen Routen. Davon sind seit Mitte März nur noch fünf Schiffe in Betrieb - hauptsächlich, um die Heimmärkte mit Gütern zu versorgen. Darüber hinaus betreibt die Gruppe vier Hotels - drei in Tallinn und eins in Riga. Bis auf eines davon sind derzeit alle geschlossen. Insgesamt beschäftigt Tallink mehr als 7 000 Mitarbeiter in sechs Ländern. Nach dem vorläufigen Finanzergebnis von Tallink für das erste Quartal 2020 sank die Zahl der Passagiere im März um 59,3 Prozent und hat sich bis Ende April sogar um rund 96 Prozent reduziert. 2019 verreisten mit den Fähren der Reederei insgesamt rund 9,7 Millionen Passagiere.